Ein mehr als denkwürdiges Footballfest feierten die Junioren der Hanau Hornets gemeinsam mit vier weiteren Teams am vergangenen Samstag im Herbert-Dröse-Stadion anlässlich des letzten regulären Spieltages in der u16-Oberliga Mitte (Gruppe A).
Seit den frühen Morgenstunden sind bereits zahlreiche eifrige Hände im Einsatz, um dem Football-Nachwuchs aus Nah und Fern die Bühne zu bereiten, die er verdient.
Die Getränke sind gekühlt, alle Brötchen geschmiert, Muffins, Brezel und andere Leckereien kunstvoll arrangiert, und auch die Holzscheite unter dem ausladenden Grillrost knistern schon verheißungsvoll, als der mehr als achtstündige Spieltag pünktlich um 10:00 Uhr mit der Begegnung der Hanau Hornets gegen die SG Darmstadt/Nauheim startet.
„Die Intention dieses Tages ist es, den Jugendlichen einen ganz besonderen Gameday zu schenken, einen fulminanten Abschluss der regulären Saison als Belohnung und Motivation zugleich“ gibt Lukas Ludewig gutgelaunt zu Protokoll, während er mit der Grillzange in Reih und Glied aufgereihte Bratwürstchen wendet.
„Zum einen wollen wir die Kids dafür belohnen, dass sie ein Jahr hartes Training erfolgreich gemeistert und das Gelernte in allen Spielen beeindruckend umgesetzt haben. Zum anderen soll dieser Tag aber auch ein Ansporn sein, am Ball zu bleiben, weiter an sich zu arbeiten und im besten Fall irgendwann bei den Herren regelmäßig vor einer solchen Kulisse zu spielen.“
Nicht nur Hornets-Präsident Ludewig hat sich ganz in den Dienst der Jugend gestellt – mit Brian Lee Washington und Jason Urban bilden zwei weitere Mitglieder des Vereinsvorstandes einen Teil der Chaincrew und versehen ihre Aufgabe routiniert und versiert.
„Allerdings ist unser Beitrag zum heutigen Tag eher gering ausgefallen,“ betont Ludewig nachdrücklich. „Das Event wurde fast komplett durch das Orgateam der Jugend organisiert und durchgeführt. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den vielen Eltern der Jugendspieler und auch bei den Cheerleadern, die alle mit angepackt haben, um dieses u16-Turnier in ein unfassbar tolles Ereignis zu verwandeln.
Auch die Schiedsrichter möchte ich nicht vergessen, die alle Spiele souverän geleitet haben – und das acht Stunden lang ohne nennenswerte Pause.
Hut ab für diese Leistung!“
Insgesamt fünf Spiele stehen heute an – alle überzeugen durch eine hohe Spielkultur, einen nicht minder hohen Spannungsfaktor und überwiegend knappe Ergebnisse, die belegen, dass sich hier Teams auf Augenhöhe begegnen.
Annähernd 500 Zuschauer, darunter viele Gästefans, verbreiten über den Tag verteilt eine ausgelassene Festtagsstimmung und genießen bei herrlichem Spätsommerwetter ganz nach Gusto Pommes oder gekühlte Melonenstücke.
Fast geraten angesichts des gut aufgelegten Publikums die Ergebnisse zur Nebensache – fast, aber nicht ganz, schließlich wird heute auch die ein oder andere sportliche Entscheidung fallen.
Den Spielreigen eröffnet die Hornets-Jugend mit einem verdienten 21:14-Erfolg über die SG Darmstadt/Nauheim, die sich im Anschluss auch Frankfurt Universe mit 0:6 geschlagen geben muß.
Besondere Brisanz kommt der Begegnung zwischen Universe und den Bad Homburg Sentinels zu, entscheidet der Ausgang dieser Partie doch darüber, wer sich für das Finalturnier im Saarland qualifizieren wird. Da Universe sein Heimspiel gegen Bad Homburg bereits im Juni mit 19:13 für sich entschieden hat, stehen nun die Sentinels in der Pflicht, die sie in der Overtime mit einer 8:0-Führung (TD + TPC) zunächst auch erfüllen. Doch einmal noch darf Frankfurt auf Punktejagd gehen, erzielt in seinem letzten Drive per Fieldgoal den 8:3-Endstand und gewinnt mit hauchdünnen zwei Punkten den direkten Vergleich gegen Bad Homburg.
Die 0:18-Niederlage der Sentinels gegen die Saarland Hurricanes hat somit nur noch statistischen Wert.
Zum krönenden Abschluss stehen sich nun Hornets und Canes gegenüber. Hanaus Nachwuchs stemmt sich erbittert dem scheinbar übermächtigen Gegner entgegen und schrammt haarscharf an einer riesigen Überraschung vorbei.
06:10 heißt es am Ende gegen den diesjährigen Meisterschaftsfavoriten.
„Wir haben ein tolles Event erlebt, mitreißende Spiele gesehen und uns wieder vor Augen führen dürfen, was American Football so einzigartig macht“, grinst Ludewig nach einem langen Tag erschöpft, aber glücklich.
„Das war die beste Werbung für unseren Sport!“