
„Mission completed“ postete Hornetsfotograf Ilja Tripp in der Nacht. Mit einem hart umkämpften 21:6-Sieg im Derby-Rückspiel gegen die Hanau Ravens machten Hanaus Footballhornissen am vorletzten Spieltag die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga klar.
Altpräsident Lukas Ludewig strahlte: „Der vom alten und neuen Vorstand eingeschlagene Weg mit der Verpflichtung von Headcoach Andy McMillan und seiner Trainercrew sowie die Zusammenstellung des neuen Teams waren die Erfolgsformel auf dem Weg zum Titelgewinn. Ich möchte allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen danken“, meinte der Hornets-Ex-Chef, der sich nach seinem geplanten Rückzug nun seinem Unternehmen widmet.
Vor den rund 500 Zuschauern entwickelt sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch der beiden Hanauer Teams, die allerdings mit ihrem jeweils ersten Drive nichts Zählbares aufs Scoreboard bringen.
Die Ravens erzielen schließlich den ersten First Down des Tages, doch ihr Vorwärtsdrang wird jäh von Kuba-Ballerina Victor Limonta Bell, der mit dem heutigen Spiel seine Footballkarriere nach 25 Jahren beendet, gestoppt. Der von ihm erzwungene Fumble bringt die Hornets wieder in Ballbesitz.
Immer wieder donnert Nicola Cucuzzella mit langen Läufen über das Feld, doch der Raumgewinn wird von Strafen gegen das Gästeteam zunichte gemacht. Erneut wechselt das Angriffsrecht.
Allerdings ist das Glück der Ravens nur von kurzer Dauer.
Ein langer Pass von Marco Nimbler, der in der ersten Halbzeit als Quarterback auf dem Feld steht, wird von Semyon Hochapfel abgefangen.
Noah Sommer, bereits in Jugendtagen für die Hornets im Einsatz und für Hanaus Footballhornissen nun wieder als Quarterback aktiv, macht es besser.
Sein Pass auf Ian Gutermann, der in der Endzone lauert, läutet nicht nur das zweite Quarter ein, sondern bringt auch die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Marc Spöckinger markiert mit seinem Extrakick die 7:0-Führung für die McMillan-Truppe.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Blurred Pics
Die Angriffe der Gastgeber werden massiver, doch die Hornets-Defense steht felsenfest.
Gegen die beherzten Tackles von Melvin Hettrich, Tim Marburger, Jan Tengler und Co findet die Ravens-Offense nur selten ein Gegenmittel.
Die Hornets drängen darauf, die Führung weiter auszubauen und geben Gas.
Der nimmermüde Cucuzzella dringt mit seinen spektakulären Läufen bis in die Red Zone der Ravens vor, bevor Sommers kurzer Pass Routinier Marvin Dell in der Endzone findet. Spöckinger verwandelt den PAT zum 0:14-Halbzeitstand.
„Es war das erwartet schwere Spiel. Die Ravens haben uns gut gefordert, und es hat sich ein offenes Spiel entwickelt, das von zwei starken Defense-Reihen geprägt war“, meinte Hornets-Headcoach Andy McMillan zur Halbzeit.
Fotos: Keanu Miro Sanchez
In der zweiten Spielhälfte geht der Schlagabtausch ungebremst weiter.
Die Ravens stecken nicht auf, wollen den Hornets unbedingt ein Bein stellen.
Michael Porter setzt die Ravens mit seiner Interception auf „Stop“.
Auch auf der Tribüne herrscht ausgelassene Stimmung. Die Fanlager beider Teams (wahlweise mit weißem oder oder lilafarbenem Oberteil, wobei Weiß deutlich überwiegt) feuern die Spieler auf dem Feld frenetisch an. Derart laut hat man es im Herbert-Dröse-Stadion in den vergangenen Jahren selten erlebt.
„Jetzt weiß ich, wie das legendäre Eintrachtspiel in Barcelona gewesen sein muss“, grinste Hornetslautsprecher Achim Korn.
Das McMillan-Team drängt weiter nach vorn und steht nun kurz vor der Endzone.
Per Quarterback-Sneak überwindet Noah Sommer das fehlende yard zum Touchdown, Spöckinger erhöht sicher per Kick auf 0:21.
Im Schlussquarter drehen die Ravens noch einmal auf und kommen zum 6:21- Anschluss. Geht da etwa noch was?
Die Hornets bleiben routiniert und ziehen ihren Gameplan durch, haben sogar die Chance, die Führung per Fieldgoal auszubauen. Die Chance bleibt ungenutzt, doch am Ende ist der 6:21-Auswärtserfolg in trockenen Tüchern.
„Ich bin unfassbar stolz auf das Team.
Ich bedanke mich bei allen Fans, Vorstandskollegen und allen, die im Hintergrund für die Sache arbeiten. Gemeinsam haben wir Großes geleistet“, zeigte sich Hornetspräsident Atif Naeem nach dem Spiel überglücklich.
„Wir werden jetzt erst einmal feiern, würde ich sagen“, grinste Headcoach McMillan nach der Partie. „Wir haben eine tolle Saison gespielt, die wir natürlich als „Perfect Season“ abschließen wollen“.
In zwei Wochen treten die Hornets zum letzten Saisonspiel bei den Mosel Valley Tigers in Leienkaul an: „Da wollen wir dann mit einem Sieg die Saison so richtig zu einer perfekten Saison machen“, unterstreiche Atif Naeem noch einmal.
Text: AK/IPT / Fotos 1-4: Keanu Miro Sanchez / Fotos 5-8: Blurred Pics