Den Wölfen den Zahn gezogen

Hanaus Footballhornissen können das Ei noch fliegen lassen.
Nach zweijähriger Corona-Zwangspause siegten die Hornets gegen Wetzlar am Ende knapp mit 15:7.
In der als Geisterspiel geführten Partie hatten beide Teams noch mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen.

Hanau stellt als erstes die Offense aufs Feld und startet gut.
Quarterback Timo Bieber bedient Espen Wick mit einem Pass, und der erste First Down dieser Saison ist erzielt. 
Bieber erneut mit einem Paß – diesmal auf Christian Klein. Die Hornets sind im Vorwärtsdrang.
Martin Richert und Victor Limonta Bell sorgen mit Läufen für das dritte First Down in Folge.
Danach hat sich Wetzlar auf die Hornets eingestellt und sorgt mit einem Sack gegen Bieber für Raumverlust bei den Hornissen.

Hanaus Defense zeigt sich mit anfänglichen Problemen in der Mitte, bekommt die Situation aber schnell in den Griff. Denny Fleischer sorgt mit dem ersten Hanauer Sack für Raumverlust bei den Gästen. Hanau spielt sich ein. Melvin Hettrich und Jonathan Schneider bringen die Wölfe mit weiteren Sacks in den Rückwärtsgang. Wetzlar gibt sich nicht geschlagen und antwortet ebenfalls mit einem Sack.

Zu Beginn des zweiten Quarters sind die Hornets, die sich erstaunlich gut verkaufen, weiter im Vorwärtsdrang. Ein solide spielender Timo Bieber bedient Marcel Herrmann mit einem weiten Pass, der eigentlich nicht fangbar ist, doch Herrmann macht sich ganz lang und fängt das Ei zum First Down. 

Kurz vor der Halbzeitpause zeigt sich Wetzlar von seiner starken Seite. Immer wieder gelingen über den Quarterback neue First Downs für die Domstädter. Dem macht Leon Meißner mit der ersten Interception des Tages ein Ende.

Bis zur Halbzeitpause bringen beide Teams nichts Zählbares aufs Scoreboard.

„Wir hatten bis Mitte des zweiten Quarters noch einige Problem in der Verteidigung. Konnten bis dahin nicht genügend Druck aufbauen und haben Wetzlar immer wieder Möglichkeiten geboten.
Das sah in der zweiten Halbzeit besser aus“, resümiert Hornetspressesprecher Achim Korn den ersten Durchgang.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich eine muntere Partie mit Chancen für beide Teams.
Wetzlar mit dem ersten Fumble, der von Jonathan Schneider gesichert wird. Noch können die Hornets kein Kapital aus der Chance schlagen.
Den nächsten Fumble der Gäste nimmt Spielertrainer Richard Nelson auf und trägt ihn zur 6:0-Führung in die Wetzlarer Endzone: „Ich dachte mir: Nimm das Ei und lauf einfach mal los“, kommentiert Nelson seinen Touchdown.
Martin Geihslinger besorgt mit verwandeltem Extrakick den 7:0-Zwischenstand.

Wetzlar zeigt sich von der Hanauer Führung nicht geschockt und attackiert immer wieder die Endzone der Hausherren. Dann wird es Leon Meißner zu bunt und er sorgt mit seiner zweiten Interception für einen erneuten Hanauer Ballbesitz.

Mitte des Schlussquarters präsentiert Hanau das „Play of the day“:
Timo Bieber bedient Christian Klein mit einem 60yard-Pass. Klein fängt sicher und läuft zum 13:0 in die Endzone.
Tettey Awah besorgt mit einem 5yard-Conversion-Lauf den 15:0 Zwischenstand. 

Wetzlar gibt nicht auf. Immer wieder laufen die Angriffswellen der Wölfe.
Hanau steht mittlerweile richtig gut in der Defense. Sebastian Balcerzyk sorgt mit zwei Interceptions dafür, dass sich neue Hanauer Chancen ergeben, die jedoch ungenutzt bleiben.

Wetzlar bleibt im Spiel. Ein weiterer langer Pass auf einen freien Receiver sorgt für den 15:6-Anschluss. Mit dem verwandelten Extrapunkt stellen die Wölfe kurz vor Schluss den 15:7-Endstand her.

„Wichtig war für uns, heute überhaupt spielen zu können, auch wenn wir die Zuschauer im Stadion schmerzlich vermisst haben. Mit dem Ergebnis bin ich am Ende zufrieden. Ich hoffe, dass wir bei den nächsten beiden Heimspielen auch endlich wieder unsere Fans im Stadion begrüßen können“, zeigte sich Vizepräsiden Lukas Ludewig nach dem Saisonauftakt erleichtert.

Auch Headcoach Rick Holland sorgt dafür, dass bei den Hornets trotz des Sieges die Bäume nicht in den Himmel wachsen: „Wir haben gewonnen, und das ist schön. Wir haben aber auch viele Chancen liegen lassen. Es ist uns gelungen, als Team etwas an die Menschen zurückzugeben, die sich seit Jahren für die Hornets engagieren. Wir haben aber noch Luft nach oben“.

Pressesprecher Korn zeigte sich sehr angetan vom ersten Auftritt der Hornissen: „Wahnsinn, was Coach Holland und seine Trainercrew auf die Beine gestellt haben. Wenn man bedenkt, dass wir 70 Prozent Rookies im Team haben, dann kann ich nur meinen Hut ziehen.
Der Auftritt war gut! Wir haben noch jede Menge Entwicklungspotenzial – und auch einige Talente dabei“, meinte der Hornetslautsprecher.

Am 25.9. gastieren die Hornets dann zum Rückspiel in Wetzlar. Ob die restlichen beiden Heimspiele vor Zuschauern ausgetragen werden können, bleibt ungewiss: „Das wird letztlich davon abhängen, wie sich die Coronalage weiterentwickelt und wie die Behörden mit den verschiedenen Inzidenzwerten umgehen werden“, erklärt Lukas Ludewig. 

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS