Die Wasserschlacht von Hanau: Wölfe wurden weggeschwemmt

Bereits das Spiel der Hornets-U19 gegen die Mainz Golden Eagles musste wenige Minuten vor Spielende wegen einer Gewitterzelle kurzzeitig unterbrochen werden.
Zwar ging – trotz einer sehr engagierten Leistung der Heimmannschaft – das Match am Ende mit 36:47 verloren, dennoch ist eine Aufwärtstendenz unübersehbar:
Das Team scheint nun in der GFLJ angekommen zu sein.

Als die erste Mannschaft zum Einlauf bereit steht, öffnet der Himmel alle Schleusen. Wolkenbruchartiger Regen führt zu einer Verzögerung des KickOffs um eine halbe Stunde.
Pressesprecher Achim Korn zieht die Parallele: „Das erinnert mich stark an die Wasserschlacht von Frankfurt bei der Fußball-WM 1974“, und der Mann am Liveticker, Jan Pangritz, witzelt: „Wenn das wettertechnisch so weiter geht, können sich die Hornets mit den Wölfen im Synchronschwimmen messen“.
Die Bedingungen sind anfangs völlig irregulär. Als die Referees das Spiel um 16:00 Uhr anpfeifen, erweist sich der Platz zunächst als nahezu unbespielbar.
Die Hornets haben das Angriffsrecht und paddeln beherzt der Wetzlaer Endzone entgegen. Ganz erreichen sie das rettende Ufer zwar nicht, punkten aber dennoch durch ein Fieldgoal von Phillip Staarfänger.
Diese Drei-Punkte-Führung sollte Bestand haben bis zur Halbzeitpause.

Die Hornets kommen mit den widrigen Platzverhältnissen ein wenig besser zurecht als die Gäste und erkämpfen etliche First Downs, während das den Wölfen nicht gelingt.
Das Ei ist nass, schwer und glitschig, was für beide Offenses eine enorme Herausforderung darstellt. „Defense-Wetter“, strahlt Linebacker Heiko Leichsnering über das ganze schlammbespritzte Gesicht.

Nach Wiederanpfiff haben sich die Spielbedingungen deutlich verbessert.
Ab dem dritten Quarter übernimmt Routinier Tyrone Martinek die Quarterback-Position, da Jasper Small verletzungsbedingt nicht wieder auflaufen kann.
Und Martinek hat offensichtlich Spaß an seiner Aufgabe:
Gleich im ersten Spielzug entern die Hornissen die Wetzlaer Red Zone, aber der Drive bleibt auf den allerletzten Metern im Schlamm stecken.

Die Wölfe wären nun eigentlich im Angriff, aber der wieder einmal sensationell spielende Richard Nelson bringt mit seiner dritten (!) Interception des Spiels die Hausherren wieder in Ballbesitz.

Per Laufspiel und mit einem massgeschneiderten Paß auf Alexander Höhl gelangt Hanau bis zwei Yards vor die Endzone der Wölfe, und diesmal wird der Sack zugemacht: Chris Dupree kämpft sich durch die Wetzlaer Verteidigung zum ersten Touchdown des Spiels.
Es steht 9:0, der Extrapunkt ist nicht gut.

Die bestens aufgelegte Hornets-Defense verhindert auch weiterhin die Wolfsattacken bereits im Ansatz. Abermals muss Wetzlar punten, und der Hornissenschwarm kommt immer besser in Stimmung.

Martinek zirkelt erneut einen langen Paß auf Höhl, der die Hornets bereits in die gegnerische Hälfte bringt.
Mit variablem Laufspiel und Pässen auf Sandro Baake und Marvin Dell stürmt der Schwarm vorwärts, und unmittelbar nach Beginn des vierten Quarters stechen die Hornissen abermals zu:
Die letzten zehn Yards überwinden Mirko Chase und abermals Chris Dupree, der sich zum 15:0 in die Endzone tankt. Auch die Two-Point-Conversion gelingt: Alexander Höhl fängt das Ei zum 17:0.

Der nächste Drive der Wölfe endet wieder mit einer Interception; Paul Stein pflückt sich diesmal den Ball und bringt so die Hornets-Offense schnell wieder auf den Platz.
Die mag nun nicht mehr lange fackeln, prescht mit Laufspiel über Ugur Mersin und einem sehenswerten Paß auf Marvin Dell bis an die 10-yard-Line.
Die letzten Yards sind bereits zum dritten Mal Dupree vorbehalten – Mission completed, Touchdown Nummer drei für den bärenstark aufspielenden Dupree zum 23:0.

Werden die Wölfe vielleicht doch noch einmal zubeißen können?
Nein, insbesondere Noel Mausehund und Giancarlo Serio wissen das zu verhindern; und obwohl die Wölfe durch eine Interception noch einmal in Ballbesitz kommen, geht von ihnen keine Gefahr mehr aus.

Das Spiel endet mit einem verdienten 23:0-Sieg für die Hausherren.

„Ein Spiel, das viel Spaß gemacht hat, aber ein technisch gutes Spiel war es leider nicht. Wir geniessen heute unseren Sieg – dann bereiten wir uns auf unseren nächsten Gegner, die Trier Stampers, vor“, richtet Headcoach Mike Myers den Blick schon auf den kommenden Samstag.

Line Coach Dino Poljak findet zum Abschluss des Spieltages ausschliesslich lobende Worte:
„Gute Arbeit, Männer! Die Offense hat ein bißchen Zeit gebraucht, um ins Rollen zu kommen.
Die Defense, da sage ich nur: Chapeau! À la bonne heure!“.

Für alle, die den Schwarm am kommenden Samstag, dem 20.5.2017, zum Auswärtsspiel gegen Tabellenführer Trier begleiten wollen:
Um 15:00 Uhr erfolgt der KickOff auf der Bezirkssportanlage Heiligkreuz in Trier an der schönen Mosel.

Text: Dagmar Gluth-Tripp
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS

[show_slider name=“hornwolf2017″]