Hornets abgestürzt

Das hatten sich die Hornets anders vorgestellt: Gegen Aufsteiger Mannebach sollte es Revanche für die 0:66-Klatsche aus dem Hinspiel geben. „Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht“, zeigte sich Hornets Präsident Lukas Ludewig nach der Partie angefressen.

Für Hanau kommt es gleich zu Beginn knüppeldick. Die Gäste können den ersten Pass der Hornets abfangen und bis kurz vor die Hanauer Endzone tragen. Mit einem kurzen Lauf in die Endzone und anschliessendem Extrakick erzielt der Aufsteiger die 0:7-Führung bereits in der ersten Spielminute. Nur sieben Minuten später gehts für Mannebach mit einem 20 yard-Lauf erneut in die Hanauer Endzone. Nur wenig später bauen die Black Goats den Vorsprung gar auf 0:21 aus.

Erst jetzt versucht Hanau allmählich mitzuspielen, mittlerweile mit Richard Nelson auf der Quarterbackposition.
Nelson versucht es durch die Luft, bedient Marcel Herrmann mit einem Pass. Der fängt und besorgt den 6:21-Anschluss für die Hausherren.

Danach macht Mannebach wieder Ernst und spielt bis zur Halbzeit eine komfortable   6:28-Führung heraus.

Das Hanauer Spiel wird von Pleiten, Pech und Pannen bestimmt. Mehrere Fumbles und Interceptions bringen die Black Goats immer wieder in Ballbesitz.
Erst Mitte des letzten Quarters gibt es von den Hornissen wieder ein Lebenszeichen. Nelson und Höhl zeigen drei Mal in Folge, was bei den Hornets eigentlich gehen könnte – drei Mal bedient Nelson das Eigengewächs Höhl mit sehenswerten Pässen und läuft dann selbst zum Touchdown. Der Extrakick wird ebenfalls verwandelt: Ergebniskosmektik der Hornets auf 13:37.

Den Schlusspunkt setzt Mannebach in einer absolut fairen, aber einseitigen Partie mit einem 60yard-Pass und anschliessendem Lauf in die Enzone zum auch in der Höhe verdienten Endstand von 13:43

Hanau konnte einem clever spielenden Aufsteiger nichts entgegensetzen. Lediglich Marcel Herrmann, Alexander Höhl und vor allem Marcel Timo Giammarresi konnten während des Spiels Akzente setzen. Dabei war  Giammarresi bei seinen spektakulären Läufen oft auf sich allein gestellt.

„Die Niederlage geht vollkommen in Ordnung. Mannebach hat mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung aufgewartet und uns auf gut deutsch den Hintern kräftig versohlt“, bringt es Hornets-Pressesprecher Achim Korn auf einen einfachen Nenner. „Bei uns hat bis auf wenige Ausnahmen nicht viel bis gar nichts gestimmt. Das Tackling war bei uns mehr als grenzwertig, eigentlich gar nicht vorhanden. Die Runningbacks mussten oftmals alleine laufen – ohne Vorblocker, und das Blocken insgesamt war auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Wir haben einige richtig tolle Talente, aber Football funktioniert eben nur als Team – und das hat uns Mannebach eindrucksvoll gezeigt“, grantelt die Jumbohornisse mehr als angeschlagen weiter.

In den kommenden zwei Wochen müssen die Hornets noch zwei Mal ran, erst beim Tabellenzweiten Wetzlar, der gestern Tabellenführer Kassel eindrucksvoll mit 54:28 die Grenzen aufzeigte, und eine Woche später das Homecoming-Game gegen Fulda.  

„Da geht es dann darum, sich das Heimrecht im Playdown gegen Bürstadt zu sichern“, erklärt Oberhornisse Ludewig. Das Playdown-Spiel wird entweder am 24./25.9. oder eine Woche später gespielt: „Da würden wir natürlich gerne vor eigenem Publikum antreten – obwohl ich persönlich eine Lösung mit Hin- und Rückspiel favorisiert hätte.“

„Die Saison ist bescheiden gelaufen, das müssen wir akzeptieren. Wir müssen aber auch endlich einmal an uns selbst glauben. Wenn ich unsere Talente sehe, dann muss es uns doch endlich gelingen, dieses Potenzial auch abzurufen. Die Jungs sind gut, sie müssen nur endlich an sich und ihre tatsächliche Stärke glauben“ schließt Pressemann Korn.

Alle Fotos: BLURRED PICS
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung

Bild 1: Zu Spielbeginn herrschte noch optimistische Vorfreude
Bild 2
: Über weite Strecken des Spiels in der Rolle des Quarterbacks – #12 Richard Nelson
Bild 3: Touchdown durch #85 Marcel Herrmann zum 6:21
Bild 4 + 5: Wieder im Trikot der Hanau Hornets: #2 Timo Giammarressi (ehemals Timo Ekwe, Ex-U19-Spieler)
Bild 6: #7 Kelvin Fields
Bild 7: Kaum Abkühlung an einem Hanauer Hochsommertag
Bild 8 + 9: Auch in der Defense und in seiner Funktion als „Mr Interceptor“ unterwegs: Richard Nelson
Bild 10 – 12: Schwerstarbeit für die Hornets-Defense (#62: Massimo Piroddi / #34: Victor Limonta Bell)