Jetzt haben die Hanau Hornets doch noch in den Kampf um die Meisterschaft eingegriffen.
Mit einer (erwarteten) 0:24 – Niederlage machten die Hornissen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer Hassloch 8 Balls vor rund 400 Zuschauern vorzeitig zum Meister.
In einer von den Verteidigungsreihen bestimmten Partie wurden die Hornets gleich zu Beginn kalt erwischt. Der Snap auf Quarterback Tyrone Martinek streicht über den groß gewachsenen Hanauer hinweg und segelt über die Hanauer Endzone ins Aus:
Safety gegen Hanau und 2:0 Führung für den designierten Meister.
Hanau versucht es mit Laufspiel. Immer wieder kann hier Adrian Dech die Akzente setzen.
Zählbares bringen beide Teams im ersten Quarter jedoch nicht mehr aufs Scoreboard.
Auch Hassloch setzt vor allem auf das Laufspiel. Immer wieder können sich die Gastgeber durch fulminante Läufe in Richtung Hanauer Endzone tanken.
Mit einem 4-yard-Lauf in die Hanauer Endzone und einem weiteren Lauf über 35 yards mit anschliessendem Extrakick macht Hassloch die 15:00 – Halbzeitführung klar.
Mit Beginn des dritten Quarters geht plötzlich ein Ruck durch das Team der Hornets.
Die Defense gleicht nun einem Bollwerk. Vor allem Alexey Korobkov kann mit einer Serie von Solotackles den Gastgebern empfindliche Raumverluste beibringen.
In der Hanauer Offense allerdings will nur wenig zusammenlaufen:
„Wir hätten durchaus unsere Chancen gehabt. Aber fast jeden erzielten Raumgewinn haben wir uns mit Strafen wieder kaputt gemacht“, hadert Hanaus Pressesprecher Achim Korn mit dem Schicksal.
Zu allem Überfluss muß Eric Deffenbaugh die Partie vorzeitig beenden:
„Die Referees meinten, er hätte Schraubstollen auf den Schuhen“, versuchen die Hornets zu erklären. Dabei spielt Deffenbaugh seit mehreren Jahren mit denselben Schuhen: „Nie gab es eine Beanstandung, dass das Schraubstollen wären. Wenn das Schraubstollen sind, dann bin ich ein Veganer“, wettert Steakfan Korn nach der Partie.
Die Hiobsbotschaften nehmen für Hanau kein Ende. Zwischenzeitlich muß Pat Hedderich mit Verdacht auf Gehirnerschütterung das Spiel vorzeitig beenden. Kurze Zeit später ist auch für Quarterback Tyrone Martinek mit einer Knöchelverletzung vorzeitig Feierabend.
Im Schlussquarter machen die 8 Balls den Sack dann endgültig zu.
Mit einem weiteren Touchdown und einem gelungenen Extrakick erhöht Hassloch auf 22:0. Ein Quarterback-Sack gegen Alexander Höhl in der eigenen Endzone bringt schließlich den 24:0-Endstand und damit die vorzeitige Meisterschaft, die für Hassloch den Aufstieg in die Oberliga bedeutet.
„Wir haben zu Null verloren, da kann man nichts schön reden. Wir hatten zwar einige gute Szenen, konnten aber wieder nichts daraus machen.
In den nächsten vier Spielen müssen Punkte und Siege her, sonst kann es noch einmal eng werden. Die Defense hat heute einen ordentlichen Job gemacht“, resümierte Hanaus Headcoach Michael Myers nach dem Spiel.
„Wir haben einige super Talente im Team. Es ist einfach das Problem eines Neuaufbaus, dass man immer wieder Rückschläge erlebt und es nur langsam vorangeht. Wenn dieses Team zusammenbleibt, kann sich in den nächsten Jahren Großes entwickeln.
Wir konzentrieren uns jetzt auf die vier Spiele gegen Wiesbaden und Fulda. Da müssen wir zeigen, was in uns steckt“, gibt Myers die Marschrichtung für die nächsten Wochen vor.
Was bei den Hornets 2015 auf jeden Fall positiv ins Gewicht fällt, ist der Kampfgeist.
Zu keiner Phase der Begegnung mußte man den Eindruck gewinnen, Hanau würde sich in sein Schicksal fügen.
„Im Gegenteil, die Jungs geben über das gesamte Spiel einfach alles – und es macht Spaß, die Entwicklung des Teams zu beobachten“, schließt Pressesprecher Korn.
Text: Achim Korn
Fotos: Dagmar und Ilja Peer Tripp
Die vollständige Fotogalerie zum Spiel gibt es auf
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