Mit Spannung wurde das Aufeinandertreffen der Hanau Hornets und der Bad Homburg Sentinels erwartet.
1.082 Zuschauer bildeten im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion einen würdigen Rahmen für das Schlagerspiel der Oberliga Mitte.
Die Hornets starten mit der Offense, agieren jedoch zu nervös und verlieren durch einen Fumble das Angriffsrecht an Bad Homburg.
Bad Homburg macht es besser. Durch Läufe und eine Strafe gegen Hanau kommen die Sentinels auf die 18yard-Line der Hanauer.
Bad Homburgs Quarterback Tim Miscovich bedient Maximillian Schwarz, der in der Hanauer Endzone wartet, mit einem Touchdown Paß und die 0:6-Führung für die Kurstädter ist perfekt.
Hanau kontert über David Minnemann. Mit fulminanten Läufen kann Minnemann die Bad Homburger Defense ein ums andere Mal düpieren.
Hanau steuert auf die Endzone der Gäste zu. Tyrone Martinek erzielt mit einem 1 yard Touchdownlauf den 6:6-Ausgleich und Staarfänger verwandelt den Extrapunkt.
Das zweite Quarter gestaltete sich aus Hanauer Sicht dann komplett anders als erwartet:
„Im ersten Quarter haben beide Teams noch Fehler gemacht. Bad Homburg konnte diese dann abstellen, und wir haben immer mehr gemacht“, versucht Hornets-Pressesprecher Achim Korn eine Erklärung.
Immer wieder bringen sich die Hornets durch Strafen um den Lohn der Arbeit. Bad Homburg zieht sein Spiel unter anderem über den agilen Leo Udasco auf. Schafft der es nicht, marschiert Quarterback Miscovich selbst, um Raumgewinn zu erzielen.
Die Hornets sind zu diesem Zeitpunkt mental komplett von der Rolle. Selbst einfache Spielzüge wollen nicht mehr klappen. Bad Homburg nutzt die Fehler im Stile eines Tabellenführers und spielt sich bis zur Halbzeit einen 7:31-Vorsprung heraus.
„Da kam ein Krümelchen zum anderen. Am Ende wurden Torten draus – und die hat uns Bad Homburg zum Verdauen gegeben“, versucht Defensecoach Ben Dey einen bildlichen Vergleich.
Die Hanauer Nervosität setzt sich fort. So sind bei einem Punt plötzlich nur noch acht statt der obligatorischen elf Spieler auf dem Feld:
„Das war heute eine Kopfsache. Das Spiel heute hat gezeigt, das Football auch zu einem großen Teil ein Mentalsport ist. Bad Homburg war uns mental einfach überlegen und hat auch in der Höhe verdient gewonnen“, gibt dann auch Pressesprecher Korn nach der Partie zu Protokoll.
Bitter für Hanau, dass Tyrone Martinek, Jojo Seifert, David Minnemann und Phillip Staarfänger wegen Verletzungen vorzeitig abbrechen mussten.
Am 13.Mai kommt es gegen die Wetzlar Wölfe zum nächsten Heimspiel für die Hornissen. Bis dahin müssen die Wunden geleckt sein.
„Wir haben heute weit unter unseren Möglichkeiten gespielt. Zu viele Strafen und ein mentaler Absturz im zweiten Quarter waren der Grundstein für den Bad Homburger Sieg. Wir hatten einfach einen rabenschwarzen – oder wie sagt man so schön: einen gebrauchten Tag.
Wir haben nicht ins Spiel gefunden, und Bad Homburg hat alle Chancen, die wir geboten haben, genutzt“, redete Hornets Headcoach Michael Myers nach dem Spiel auch nichts schön.
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Text: Achim Korn
Fotos: Ilja Peer Tripp / BLURRED PICS