High Noon im Herbert-Dröse-Stadion:
Um Punkt 12:00 Uhr erfolgt der Anpfiff zum GFLJ-Spiel der Hanau Hornets gegen den Tabellenzweiten, die Mainz Golden Eagles.
Die Sonne sticht, es ist schwül – ein Faktor, denn die Mainzer sind mit beeindruckender Teamstärke zu dem Spiel angetreten, während der Kader der Hornissen „auf Kante genäht“ ist. Im Verlauf des Spiels müssen einige Spieler sowohl für Angriff als auch Verteidigung aufs Feld.
Die Offense der Hausherren beginnt nervös. Schnell wechselt das Angriffsrecht, aber auch die Eagles-Offense bringt im ersten Drive nichts Zählbares auf das Scorebord.
Die Hornets-Defense hat fürs Erste gehalten, doch die Offense ist noch nicht richtig im Spiel und muss sich schon bald wieder vom Ball trennen.
Der folgende Mainzer Angriff beginnt an der 50yard-Line, und die Eagles stehen nach einem wohlgezielten Paß und starkem Laufspiel schon bald an und wenig später auch in der Hanauer Endzone. Auch der Extrapunkt ist gut, es steht 0:7.
Nun sind die Hornissen deutlich angriffslustiger:
Ein Return durch Marcel Hermann bis an die HH30, eine Strafe, gefolgt von zwei relativ fruchtlosen Versuchen – aber dann… !
Louis Jacob wirft einen Paß auf Justin Jüngling, und der prescht über das gesamte Feld zum ersten Touchdown für Hanau ! Zwar gelingt die Two-Point-Conversion nicht, aber immerhin steht es nun 6:7.
Mit diesem Spielstand endet das vergleichsweise beschauliche erste Quarter.
Beide Defenses haben zu Beginn des zweiten Quarters ihre stärkste Phase, die geprägt ist von einer Interception gegen Mainz, die sich Simon Domes schnappt, sowie einer Interception gegen Hanau.
Der nächste Drive der Mainzer endet mit einem erfolglosen Fieldgoal-Versuch; die Hornets Defense hält die Hausherren im Spiel.
Doch auch die Eagles stoppen den nächsten Versuch der Hornets durch eine Interception – und die hat Folgen…
An der Hanauer 29yard-Line startend, brauchen die Adler nur einen starken Lauf über 14 Yards, einen Paß und einen weiteren Lauf – und es heisst: „Touchdown Mainz“.
Mit verwandeltem Extrapunkt lautet der Spielstand nun 6:14.
Nun findet die „kontrollierte Offensive“ ihr jähes Ende, mit offenem Visier geht es in einen mitreissenden Schlagabtausch der beiden Teams.
Ein guter Return der Hornissen lässt diese nahe der Mittellinie starten.
Laufspiel-Powerplay durch Marcel Herrmann, Benjamin Serfling, David Minnemann und Louis Jacob. Ein Paß auf Jüngling zum Touchdown, dann eine gelungene 2-Point Conversion durch Minnemann:
So lautet die postwendende Antwort der Hausherren, denen somit der Ausgleich zum 14:14 gelingt.
Die Adler haben den Fehdehandschuh aufgenommen und stellen mit ihrem nächsten Drive die alte Führung wieder her. Touchdown, verwandelter Extrapunkt, 14:21.
Mit diesem Spielstand geht es auch in die Halbzeitpause.
Ist das Momentum nun auf Seiten der Adler ?
Obwohl die Hornets-Defense sich entgegenstemmt und insbesondere Simon Domes einige Läufe bereits im Ansatz stoppt, können die Hausherren den Complete Pass nicht verhindern, der die Gäste-Führung auf 14:27 ausbaut.
Aber auch die Hornissen haben die Halbzeitpause genutzt, um den Stachel zu wetzen.
Herrmann returned bis zur eigenen 33yard-Line. Dank Jüngling geht es mit einem First Down an der Mittellinie weiter. Und dann ist Minnemann nicht mehr zu stoppen! Mit einem atemberaubenden Lauf über 50 Yards donnert er in die Endzone zum 20:27, und Quarterback Louis Jacob verwandelt die Two-Point-Conversion zu Fuß.
Spielstand 22:27 !
Die Eagles kontern sofort mit ihrem nächsten Angriff – ein „Complete Pass“, ein kraftvoller Lauf, und es steht nach gelungener Two-Pont-Conversion 22:35.
Hermanns Return bis zur eigenen 30yard-Line fordert seinen Tribut – seine Spielhose ist zerfetzt.
Wieder ein Minnemann-Lauf und ein Pass auf Jüngling, dazu eine 15-Yard-Strafe gegen Mainz:
Die Hornets nähern sich zügig der Red Zone der Eagles. Es spielen sich turbulente Szenen ab. Jacob zirkelt einen Pass über dreizehn Yards auf Serfling… Der Touchdown zählt !
Wieder haben die Hornissen zugestochen und den Abstand auf 28:35 verkürzt.
Der Eagles-Return wird von Simon Otto an der 35yard-Line gestoppt.
„Mini-Mo“ Yildiz, der beide Wege spielen musste, verletzt sich kurz vor Ende des dritten Quarters.
Das vierte Quarter beginnt, wie das dritte endete – mit einem Touchdown, diesmal wieder für die Adler, die damit zum 28:41 erhöhen. Der Extrapunktversuch mißlingt.
Darauf kann es nur eine Antwort geben: eine Hornissen-Attacke !
Lauf Minnemann, Lauf Jacobs, Pass auf Marcel Herrmann, dann dessen toller 52yard-Sturmlauf in die Endzone: Wieder kommt Hanau auf 34:41 heran.
Dank einer gelungenen Two-Point-Conversion durch Minnemann spüren die Adler erneut den heissen Atem der Hornets im Nacken: 36:41.
Während des hitzigen Gefechtes haben sich Gewitterwolken über Hanau zusammengebraut; Blitz und Donner führen zu einer Spielunterbrechung durch die Referees.
Als das Spiel wieder angepfiffen wird, haben sich durch den Regen die Bedingungen verschlechtert, und auch der Spielfluss hat gelitten.
Mainz ist noch einmal im Angriff und schliesst diesen auch erfolgreich mit einem weiteren Touchdown zum 36:47 ab.
Dies ist zugleich der Endstand, denn Hanau kann nicht mehr antworten. Es fehlt an Zeit, vielleicht bei dem ein oder anderen Spieler, der in Offense und Defense zum Einsatz kam, auch ein wenig an Kraft.
Dennoch ist dieses Ergebnis mehr als nur ein Achtungserfolg.
Die Zuschauer sahen ein hart umkämpftes Spiel, in dem auch die Mainz Golden Eagles tüchtig Federn lassen mussten.
Ein Sieg war für die Gastgeber durchaus in Reichweite, und eines ist offensichtlich:
Die Hornets sind in der GFLJ „angekommen“.
Text: Dagmar Gluth-Tripp
Foto: Gut gekämpft und doch verloren – Louis Jacob nach dem Spiel
Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS