Bissige Wölfe verteidigen lange Zeit ihr Revier

Eine Halbzeit lang sah es so aus, als könnten die Wetzlar Wölfe dem Favoriten aus Hanau die Flügel stutzen.

Wetzlar bringt den Ball ins Spiel, die Hornets haben das Angriffsrecht und wissen es mit gutem Pass- und Laufspiel zu nutzen. Alexander Höhl, Ugur Mersin , Jamel Hinton und Quarterback Jasper Small bewegen den Ball bis zur Wetzlaer 35yard-Line. Doch dort ist Schluss – die erstaunlich bissigen Wölfe verteidigen ihr Revier, nach ausgespieltem vierten Versuch ist nun Wetzlar im Angriff.
Die Defense der Hornets macht mächtig Druck, und so endet der erste Drive der Wölfe mit Raumverlust und dem Punt. Die Hanauer Offense betritt wieder den Platz, aber eine 10-Yard-Strafe und die Wiederholung des ersten Versuchs sind kein guter Start in diesen Drive. Auch die Hornissen müssen sich vom Ball trennen.

Die Wölfe beginnen an der eigenen 10yard-Line, doch statt vorwärts geht es rückwärts. Die Hornissen-Defense steht wie eine Eins, nagelt Wetzlar nach einem Quarterback Sack zwei Yards vor dessen Endzone fest und zwingt die Hausherren erneut zum Punt.

Dieser misslingt völlig und bringt die Gäste an der 25yard-Line der Wölfe in Ballbesitz. Mehr als ein First Down lassen die Wölfe nicht zu – die Gäste aus Hanau entschliessen sich zu einem Fieldgoal-Versuch. Gewohnt souverän verwandelt Phillip Staarfänger, aber statt 0:3 heisst es nach einer 15-yards-Strafe gegen die Hornets leider Wiederholung des vierten Versuch. Hanau geht dafür, der Paß ist incomplete, und das Wolfsrudel darf zum nächsten Angriff übergehen.

Mittlerweile läuft das zweite Quarter, und noch immer steht es 0:0.
Die Wölfe wittern durch diesen Zwischenstand wohl Morgenluft und finden immer besser ins Spiel. Sowohl das Paß- als auch das Laufspiel der Hausherren funktionieren plötzlich gut. Die Wölfe kommen der Hanauer Endzone bedrohlich nahe, doch dann fängt Johannes Röhrig einen Wetzlaer Paß ab – Interception.

Die Hornissen, wohl recht beeindruckt von den Wölfen, müssen sich nach nur zwei Spielzügen schon wieder vom Ball trennen, und das nach einem Fumble nur elf Yards vor der eigenen Endzone. Schwerstarbeit für die Defense der Gäste. Zwischenzeitlich trennt Wetzlar nur noch ein einziges Yard von seinem ersten Touchdown, aber Strafen drängen die Wölfe wieder zurück, bis eine weitere Interception von Röhrig, der den Ball in der Endzone sichert, den Wolfsangriff beendet.

Die Hornissen starten ihren nächsten Drive an der eigenen 20yard-Line. Chris Dupree entkommt den Wölfen und schafft es mit einem sehenswerten Lauf bis in die Endzone, aber statt sechs Punkten gibt es nur eine Flagge gegen Hanau.
Wenige Augenblicke später pfeifen die Referees zur Pause. Und es steht noch immer 0:0…

Resüme von Hornets-Liveticker Jan-Gerd Pangritz zur ersten Halbzeit:
Eigentlich müsste es bereits 0:10 für Hanau stehen, aber unnötige Strafen haben mögliche Punktgewinne zunichte gemacht.
Demgegenüber konnte die bestens aufgelegte Hanauer Defense selbst in kritischster Situation verhindern, dass die Hornets in Rückstand geraten.

Auch nach der Pause treten die Wölfe, denen nach Wiederanpfiff das Angriffsrecht zufällt, wieder sehr hungrig auf.
Zunächst bremst sie die Defense der Gäste gewohnt souverän aus, doch nach einem Hanauer Fumble ist Wetzlar wenig später schon wieder im Angriff. Richard Nelson hat nun genug gesehen und macht dem Spuk mit einer Interception ein Ende.

Endlich fliegen die Hornissen über das Feld. Ein Paß auf Marvin Dell, ein Lauf von Chris Dupree und ein 10-yards-Lauf von Jamel Hinton bringen den Gästen endlich den heiss ersehnten ersten Touchdown. Durch einen raffinierter Extrapunkt-Fake mit Pass von Ugur Mersin auf Marvin Dell erhöhen die Gäste ihr Punktekonto auf 0:8.

Die Wölfe sind aus dem Takt gekommen und können im nächsten Angriff keinen Raumgewinn erzielen. Erneut ist Hanau am Zug. Aber Strafen und empfindlicher Raumverlust führen dazu, dass die Hornets punten müssen. Auch Wetzlar verliert im nächsten Drive den Ball, der folgende Hornissen-Angriff läutet das vierte Quarter ein.

Leider bleibt der Angriff erfolglos, aber Phillip Staarfängers guter Punt trudelt an der Wetzlaer 14yard-Line ins Aus. Ein weiter Weg für die Wölfe, die nach Raumverlust den Ball an der eigenen 5yard-Line verlieren – Unverricht sichert das Ei für Hanau.

Die Hornets beginnen ihren Angriff dicht vor der gegnerischen Endzone. Dieser Einladung kann Dupree nicht widerstehen und erzielt nach Lauf über fünf Yards den nächsten Hanauer Touchdown. Staarfänger verwandelt den Extrapunkt sicher zum 0:15.

Die nächste Wolfsattacke wird schnell unterbunden und Wetzlar wieder zum Punt gezwungen. Die 60 Yards zur Endzone überbrücken die Hornets mit einem Pass auf Alexander Höhl, einem Lauf von Anton Dudin und schliesslich einem Pass auf Roman Powell, der unwiderstehlich zum Touchdown sprintet.
Wie man es von ihm gewohnt ist, verwandelt Staarfänger auch diesen Extrapunkt zuverlässig zum 0:22.

Wetzlar kommt noch einmal in Angriff, und auch Hanau schafft es ein weiteres Mal bis drei Yards vor die Wetzlaer Endzone, aber der Schlusspfiff verhindert einen höheren Sieg der Gäste.

Headcoach Mike Myers fasst das Spiel in einem Satz zusammen: „In der ersten Halbzeit sind wir irgendwie in ein Loch gefallen, aber wir haben uns da wieder herausgearbeitet“.

Insbesondere O-Line und D-Line erhalten von allen Seiten großes Lob.

Auch Offense Coordinator Thommy Erdmenger zollt seinen Männern Anerkennung: „Eine super zweite Halbzeit. In den ersten beiden Quartern haben wir zwar viele Punkte liegen lassen, aber dann haben wir doch noch die Kurve gekriegt“.

Linecoach Dino Poljak schmunzelt: „Am Ende war es doch noch ein schönes Spiel. Wir haben alles gegeben. Gut gemacht, Jungs!“

Bereits am kommenden Sonntag, dem 18.Juni 2017, treffen die Hanau Hornets zu Hause auf Tabellenführer Trier Stampers.
KickOff ist wie gewohnt um 15:30 Uhr.

Scoring: Hinton (6), Dupree (6), Powell (6), Dell (2), Staarfänger (2)

Text: Dagmar Gluth-Tripp
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS

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