Gegen die Nashörner blieb der Hornissen-Stachel stumpf

Ein Sonntag, der diesen Namen verdient:
Herrliches Sommerwetter, die Tribüne ist gut gefüllt, und das Publikum hatte heute bereits die Gelegenheit, drei Hornissensiege zu feiern.
Nun steht der Höhepunkt des Heimspieltages an – das Spitzenspiel des Ersten gegen den Zweiten, beste Offense gegen beste Defense, Hornets gegen Stampers.
Die Hornissen gewinnen den Coin Toss und entscheiden sich zu kicken.
Die Defense lässt wie gewohnt wenig zu. Trier muss sich sehr schnell wieder vom Angriffsrecht trennen.
Der erste Hornets-Drive läuft gut, der Schwarm dringt in die Red Zone der Trierer vor, muss sich dann jedoch mit einem Fieldgoal-Versuch zufriedengeben, der leider keine Punkte auf die Anzeigentafel bringt.

Wenig später erhält die Hanauer Offense erneut eine Chance:
Christian Röhrsheim fängt einen Pass der Stampers ab, somit wechselt das Angriffsrecht, und die Hornets starten an der Trierer 23yard – Line.
Nun verblüffen die Hornets Zuschauer und Gegner mit einem wunderbaren Trickspielzug:
Quarterback Jasper Small wirft einen Screen Pass auf seinen Tight End Tyrone Martinek, und dieser bedient mit einem Complete Pass mustergültig Pascal Mahr, der in der Endzone lauert: Touchdown Hanau!
Auch der Extrapunkt durch Phillip Staarfänger sitzt, der neue Spielstand lautet 07 : 00.

Doch die Stampers setzen nach und verkürzen den Vorsprung der Hausherren zu Beginn des zweiten Quarters auf 07 : 06.

In den folgenden beiden Drives ändert sich an diesem Punktestand nichts, die Defenses behalten die Oberhand. Sowohl die Hornets als auch die Stampers müssen punten.

Ein Fumble beendet den nächsten Hornissenangriff, die Nashörner sind schon wieder am Zug. Sie stampfen per Laufspiel in die Red Zone der Hornets und schliessen ihren Drive erfolgreich ab. Nach geglücktem Extrapunkt gehen die Gäste mit 07 : 13 in Führung.

Das erwischt die Gastgeber auf dem falschen Fuß, und Trier kommt kurz vor der Halbzeitpause noch einmal in Ballbesitz. Der Ballträger der Stampers kann eine Unachtsamkeit der Defense ausnutzen und schafft es in die Endzone. Ein völlig überflüssiger Touchdown, der den Halbzeitstand von 07 : 20 markiert.

Resümee zum Pausenpfiff:
Den Kampf Offense gegen Defense hat Trier insbesondere im zweiten Quarter klar für sich entscheiden können. Andererseits sind zwei Scores kein uneinholbarer Vorsprung – noch ist ein Sieg der Hornets möglich.

Dazu bietet sich direkt nach Wiederanpfiff der Partie die Gelegenheit, denn die Offense ist wieder am Zug. Aber die Abteilung Attacke wirkt nervös, erreicht nach massivem Raumverlust kein First Down und muss punten.

Nahe der Mittellinie nehmen die Trierer Aufstellung. An der 25yard-Line kann der Angriff vorerst durch Niklas Weindel gestoppt werden. Zwei tolle Aktionen von Lucas Bollendorf – erst ein Quarterback Sack mit erheblichem Raumverlust und direkt danach ein gesicherter Ball nach einem Trierer Fumble – bringen die Nashorn-Attacke zum Erliegen und Hanau an der eigenen 40yard-Line in Angriffsposition.

Läufe von Jamel Hinton und unsportliches Verhalten seitens Trier bringen die Hornets wieder in die Trierer Red Zone. Nach einem Pass auf Alexander Höhl fehlen noch vier Yards, die Chris Dupree zu Fuß überwindet: Touchdown Hanau, der Extrapunkt missglückt.
Neuer Spielstand 13 : 20.

Es scheint, als ob die Gastgeber nun besser in Tritt kommen, doch auch die Stampers-Offense macht mächtig Druck und dringt bis zur Hanauer 36yard-Line vor. Dort müssen die Gäste durch einen Quarterback Sack ordentlichen Raumverlust hinnehmen. Darum sieht sich der Trierer Quarterback nun genötigt, einen weiten Pass zu werfen.
Eine gute Idee, findet auch Richard Nelson, der an der Hanauer 13yard-Line beherzt zugreift. Der Interceptor hat wieder zugeschlagen!

Hanau hat erneut das Angriffsrecht, aber auch einen weiten Weg vor sich. Das vierte Quarter beginnt, und die Offense marschiert, kommt aber insbesondere durch Strafen nicht recht vom Fleck und muss schliesslich punten.

Die Defense steht nun gewohnt souverän und stoppt die Gäste. Insbesondere Bollendorf und Noel Mausehund sorgen dafür, dass das Spiel weiter offen bleibt, aber die Hornets laufen noch immer einem 7-Punkte-Rückstand hinterher.

Die Offense steht unter Zugzwang, und dieser Druck bekommt ihr nicht gut. Eine Interception beendet den Drive. Glücklicherweise kann auch Trier nicht punkten, aber nach dem Punt der Gäste liegt der Ball an der Hanauer 1-yard-Line.

Fordernder könnte die Ausgangsposition für Hanau kurz vor Ende der Partie nicht sein. Der Angriffsmotor der Hornets stottert, der Ball kann nicht bewegt werden, und der folgende Punt bringt die Gäste in aussichtsreicher Position an der 35yard-Line in Stellung. Dieses Geschenk nehmen die Stampers an.
Der Touchdown markiert gleichzeitig den Endstand von 13 : 26.

Line Coach Dino Poljak analysiert: „Zwar stellt Hanau trotz der Niederlage immer noch die beste Abwehr der Liga, doch haben sich in diesem Spiel große Abstimmungsprobleme in der Defense offenbart. Daran werden wir arbeiten“.

Und der Mann am Liveticker, Jan Pangritz, fasst das Spiel zusammen: „Ein ausgeglichenes Match, wäre da nicht das zweite Quarter, das die Hornets irgendwie komplett verpennt haben. Das macht dann am Ende leider den Unterschied.
Somit ein verdienter Sieg der Trier Stampers“.

Text: Dagmar Gluth-Tripp
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS

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