Gekämpft und Quarterback verloren

„Bis genau 16:09 Uhr war mein Samstag noch in Ordnung“, blickt Hornetspräsident Lukas Ludewig zurück, „dann klingelte mein Handy, und unser sportlicher Leiter Stefan Blümler teilte mir mit, dass wir noch fünf zusätzliche Absagen von Spielern erhalten hätten“.

Ergebnis der Crux: Hanaus Footballhornissen mobilisieren, was nur irgendwie möglich ist, um ein spielfähiges Team für die Auswärtspartie in Wetzlar stellen zu können. „Wir wussten, die Wölfe hatten das Spiel groß aufgezogen. Ein Flutlichtspiel im Stadion als Saisonabschluss, und die Hütte sollte voll werden“, so Ludewig.
Das unmöglich Scheinende gelang – die Hornets konnten mit einem Minimalkader antreten, und Präsident Lukas Ludewig fand sich auf der Offense Line als Center wieder.

Vor rund 700 Zuschauern waren es dann auch die Hausherren, die schnell die Akzente setzten. Ein Doppelschlag von Pizzini und Ausnahme-Athlet Marquese Surrell sowie eine verwandelte Two-Point-Conversion von Kandziora brachten Wetzlar früh mit 15:00 in Führung.

In einer hart, aber jederzeit fair geführten Partie hatten die Hornets frühzeitig erste Ausfälle zu verkraften. Am Ende standen Headcoach Rick Holland nur noch siebzehn  einsatzfähige Spieler zur Verfügung. Bis zur Pause erspielte sich Wetzlar mit einem weiteren Touchdown plus Extrakick eine 22:0-Halbzeitführung.

Kurz vor der Pause allerdings der Horror für Hanaus Footballhornissen: Quarterback Richard Nelson bricht sich durch einen unglücklichen Sturz das Schlüsselbein und zwei Rippen. Runningback Martin Richert übernimmt die Position von Nelson. „Martin hat einen sehr sehr guten Job gemacht“, lobt dann der ebenfalls zur Halbzeit verletzt ausgeschiedene Ludewig.

Die dezimierten Hornets mussten dann der Wetzlarer Übermacht bei tropischen Temperaturen Tribut zollen, konnten sich aber gegen einen Shootout stemmen.
Am Ende verloren die Hornets ihr vorletztes Spiel klar mit 43:00, setzten aber kämpferische Akzente.

„Hut ab vor jedem Spieler, der in dieser Partie auf dem Feld stand. Die Jungs sind an ihre Grenzen und darüber hinaus gegangen. Das ist genau das, worauf wir aufbauen werden“, zeigte sich Pressesprecher Achim Korn dann auch von der Einstellung des Teams beeindruckt.

 

Foto: Großen Kampfgeist bewiesen die Hornets gegen die Wölfe bereits im Hinspiel

Am kommenden Sonntag, dem 28. August 2022 treffen die Hornets im letzten Punktspiel der Saison auf die Fulda Saints (KickOff im Herbert-Dröse-Stadion: 15:30 Uhr).
Das Hinspiel konnten die Osthessen mit 33:00 klar für sich entscheiden. „Aber auch dort sind wir – bedingt durch den Samstagstermin – in minimaler Besetzung angetreten“, erklärt Präsident Ludewig.

Die Marschrichtung für den Sonntag ist klar: „Trotz aller Ausfälle und Widrigkeiten wollen wir uns ordentlich aus der Punktrunde verabschieden und einen Sieg landen“, so Pressesprecher Korn.

Headcoach Rick Holland muss das Kunststück fertigbringen, die Ausfälle zu kompensieren, auf Sieg zu spielen und gleichzeitig das eine oder andere für das bevorstehende Play Down auszuprobieren.
„Das Play Down erwartet uns unabhängig vom Ausgang der Partie – da müssen wir auf jeden Fall durch“, erklärt  Sportchef Stefan Blümler.

Zum Play Down müssen die Hornets entweder am letzten September- oder am ersten Oktoberwochenende antreten. Gegner wird entweder Bürstadt oder Neuwied sein, die am 17.9. gegeneinander antreten. „Aktuell sieht es so aus, als wenn wir nach Bürstadt müssten. Allerdings muss ich sagen, dass in meinen Augen Play Downs in einem Hin- und Rückspiel ausgetragen gehören, so dass eine Chancengleichheit besteht. Nur ein Spiel auszutragen finde ich ehrlich gesagt mehr als ungünstig“, grantelt Hanaus Jumbohornisse Achim Korn ob des eher unglücklich gewählten Abstiegsmodus.

 

Foto: Zum Saisonfinale treffen die Hornets zuhause auf die Fulda Saints