Mit einem 14:29-Erfolg gegen die Rhein-Main Rockets haben die Radio Hanau Hornets in ihrem letzten Saisonspiel den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Für die Rockets entscheidet sich die zukünftige Ligazugehörigkeit dagegen erst in den Playdowns gegen die Treis Karden Mosel Valley Tigers.
Die Hausherren legen einen wahren Raketenstart hin und vollenden bereits ihren ersten Drive mit einem Touchdown. Auch die zweite Raketenstufe zündet, per Two-Point-Conversion geht Offenbach mit 8:0 in Führung.
Hanau, mit 34 Mann und aufgrund des deutlichen Hinspielsiegs auch in der Fremde als Favorit angetreten, ist von dem selbstbewussten Auftreten der Rockets sichtlich verunsichert. Im ersten Quarter will der Offense der Gäste wenig gelingen, während die Pässe von Offenbachs Quarterback Timo Bieber ein ums andere Mal einen Abnehmer finden. In Punkte können die Rockets ihre Feldüberlegenheit allerdings nicht ummünzen.
Zu Beginn des zweiten Quarters bleibt Offenbachs Defense hellwach – bereits der erste Hanauer Drive endet mit einer Interception.
Doch auch die Abwehrreihen der Hornets sind auf dem Posten. Reaktionsschnell ringt Alexander Lerch Timo Bieber in dessen eigener Endzone zu Boden und verschafft den Gästen mit diesem Safety zwei Punkte auf der Anzeigetafel.
Nur wenig später macht Lerch erneut auf sich aufmerksam, als er sich nach einer missglückten Offenbacher Ballübergabe geistesgegenwärtig auf den freien Ball wirft und das Angriffsrecht für Hanau zurückerobert. Leider geht der Ball ebenso schnell wieder verloren – auch Hanau unterläuft ein Fumble, und die Rockets dürfen ihre Angriffsbemühungen fortsetzen.
Allerdings gelingt es weder Offenbach noch Hanau in der ausklingenden ersten Halbzeit, sich noch einmal entscheidend der gegnerischen Endzone zu nähern, auch ein Fieldgoal-Versuch der Hornets von der 30yard-Linie gerät zu kurz.
Die Uhr tickt bereits unaufhaltsam der Halbzeitpause entgegen, hält für die Hornets aber noch eine gehörige Schrecksekunde bereit – nach einem eigenen Lauf, der von der Rockets-Defense entschlossen gestoppt wird, kommt Hornissen-Quarterback Ian Gutermann nur mühsam auf die Beine und muss humpelnd den Platz verlassen. Er wird das Spiel nicht fortsetzen können.
Bei einem Spielstand von 8:2 zugunsten der Gastgeber bitten die Schiedsrichter zum Pausentee.
In der zweiten Halbzeit übernimmt Arthur Engels die Quarterback-Position. Behutsam tastet er sich an die ungewohnte Aufgabe heran und verlässt sich zunächst ganz auf seinen Runningback Nicola Cucuzzella – mit durchschlagendem Erfolg! Innerhalb weniger Minuten avanciert Cucuzzella zum herausragenden Spieler dieser Begegnung und erzielt mit seinen wieselflinken Läufen den Touchdown zum 8:8-Ausgleich, die 8:14-Führung und das 8:16 per Two-Point-Conversion.
Hanau hat das Spiel gedreht und geht im dritten Quarter weiter auf Punktejagd. Die Zuversicht, die zu Beginn des Spiels völlig verlorengegangen schien, ist in die Reihen der Brüder-Grimm-Städter zurückgekehrt.
Sebastian Balcerzyk mausert sich zum neuen Mr Interceptor und schnappt zwei fangbereiten Gegnern den Ball vor der Nase weg.
Engels gewinnt mehr und mehr an Sicherheit und zirkelt gezielte Pässe auf Alexander Höhl und Lars Klapper, was die Hornets bis in die Offenbacher Redzone vordringen lässt.
Nun schlägt die Stunde von Gaetano Pardo, der das Ei auf Höhe der 15yard-Linie übernimmt und sich gegen den Widerstand eines Großteils der Rockets-Defense unaufhaltsam zum Touchdown durchtankt. Der Extrapunkt durch Tim Marburger baut den Hanauer Vorsprung auf 8:23 aus.
Im vierten Quarter haben sich die Machtverhältnisse auf dem Platz erkennbar verschoben. Der Treibstoffvorrat der Rockets, die nur mit einem Minimalkader angetreten sind, scheint aufgebraucht.
Die Hornets-Defense um Kevin Posey, Michael Porter und Patrick Chytil machen der Offenbacher Offense das Leben mehr als schwer, auch Markus Sinsel, Johannes Röhrig und Davor Vukoje bremsen mit gezielten Tackles den Offenbacher Angriffsschwung. Giancarlo Serio beweist mit einem Quarterback-Sack, das er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Cucuzzella ist heute durch nichts aufzuhalten. Im vierten Versuch sind auf Höhe der Mittellinie noch zehn yards zu gehen, da fasst sich der Hanauer Publikumsliebling ein Herz und stürmt an Freund und Feind vorbei zu seinem dritten Touchdown. Der Point after Touchdown wird geblockt.
Doch auch die Rockets haben noch eine kleine Reserve im Tank und überraschen die Hornets-Defense mit einem langen Lauf entlang der Sideline, der erst in der Endzone endet und das Endergebnis auf 14:29 stellt.
Mit dem Auswärtssieg bei den Rhein-Main Rockets endet für die Radio Hanau Hornets eine Saison voller Höhen und Tiefen, die mit dem Klassenerhalt einen versöhnlichen Schlusspunkt gefunden hat.
Wir wünschen den Rhein-Main Rockets viel Erfolg bei den anstehenden Playdowns.
Alle Fotos: BLURRED PICS SPORTPHOTOGRAPHIE