HORNETS MEDIA: No place like home

Die Corona-Pandemie hat die Welt noch immer fest im Griff.
Auch unter den Seniors der Hanau Hornets schwankt die Stimmung zwischen Hoffen und Bangen.
Die Sehnsucht ist groß, endlich wieder gemeinsam auf dem Feld stehen zu dürfen.

Von dieser Sehnsucht erzählt das Video „No place like home“, zu dem zahlreiche Spieler ihren Beitrag geleistet haben.
Darüber hinaus gewähren Jason Urban und Tettey Awah, zwei der Protagonisten des Videos, einen kleinen Einblick in das Seelenleben von  Footballspielern in der Warteschleife.

Hallo Jason, hallo Tettey !
Schön dass ihr euch ein wenig Zeit für ein kurzes Interview nehmt.


Wie entstand eigentlich die Idee zu diesem Video, dass auf eine Initiative der Hanau Hornets Seniors zurückgeht?

Jason: Uns war es wichtig, unseren Zuschauern und Fans ein Lebenszeichen zu geben, gerade in der momentanen Situation.
Wir wollen zeigen: Wir bleiben trotz oder gerade wegen Corona am Ball. Es ist als Statement an unsere Fans gedacht und soll sich auch an zukünftige Spieler richten, um zu zeigen:
Ja, die Hanau Hornets gibt es noch. Wir geben die Hoffnung nicht auf und bleiben motiviert.

Tettey: Die Hoffnung am Leben zu erhalten ist immens wichtig. Wir lieben, was wir tun, und dafür investieren wir schon seit Jahren enorm viel Energie. „We are ready“ war dafür unser Leitspruch.
Nebenbei wollen wir natürlich auch alle Sportler, Künstler, Artisten und andere Berufstätige ermutigen, weiter an sich zu glauben und an den eigenen Träumen festzuhalten.

In dem Video thematisiert ihr die Hoffnung auf einen baldigen Trainingsbeginn.
Wie bald, glaubt ihr, könnt ihr wieder in einen halbwegs regulären Trainingsbetrieb einsteigen ?

Jason: Natürlich hoffen wir alle, bald wieder regulär trainieren zu können. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der zu befürchtenden Verschärfung der Corona-Maßnahmen ist die Hoffnung derzeit allerdings stark getrübt.
Aufgeben darf man die Hoffnung allerdings nie ! Ich hoffe, dass wir im April oder Mai wieder gemeinsam auf dem Feld stehen dürfen, wenn auch wahrscheinlich nur im Rahmen eines kontaktlosen Trainings.

Tettey: Ich glaube, da müssen wir uns leider alle gedulden.
Derzeit stellen sich doch alle Bürger die Frage, wann der soziale Kontakt wieder gestattet sein wird, wann sie vom Home-Offize wieder an ihren Arbeitsplatz dürfen; Selbständige fragen sich, wann sie ohne Angst um ihre Firma wieder ruhig schlafen können –
zu viele Fragen, zu wenig verlässliche Antworten.

Wie haltet ihr derzeit untereinander Kontakt ?

Jason: Aktuell sind die Kontaktmöglichkeiten natürlich sehr eingeschränkt.
Überwiegend findet der Kontakt per WhatsApp oder im Rahmen unserer wöchentlichen Zoom-Meetings statt.
Hin und wieder treffe ich mich mit einem Teamkollegen, um ein paar Bälle zu werfen, natürlich streng nach den derzeit geltenden Regeln für private Kontakte während der Corona-Pandemie.
Insgesamt schwankt die Stimmung im Team zwischen Frustration und Hoffnung auf eine baldige Besserung der Situation.

In welcher Form bereitet ihr euch auch ohne ein gemeinsames Training auf die Saison vor ?

Tettey: Wir haben jeden Sonntag Online-Theorieeinheiten mit dem Coaching Staff, in denen wir uns zum Beispiel Videos von Collegefootballspielen ansehen und die jeweiligen Spielzüge genauestens analysieren.

Den Coaches ist es darüber hinaus gelungen, eine Kooperation mit einer amerikanischen Mannschaft aus Baltimore einzugehen.
Unsere Zoom Meetings werden daher stets von einigen amerikanischen Trainern begleitet, mit denen Headcoach Rick Holland im Anschluß eine „Coaches Clinic“ – ebenfalls per Zoom – abhält.
Auf diese Weise bilden sich sowohl die amerikanischen als auch die deutschen Trainer kontinuierlich weiter und vermitteln uns Spielern dann ihr neu erworbenes Wissens.

Jason: Daneben ist natürlich jeder für sich selbst verantwortlich.
Ich versuche, durch individuelles Training fit zu bleiben und an der eigenen Kraft und Ausdauer zu arbeiten, zum Beispiel jogge ich mehrfach pro Woche.
In unserer Runningback-Gruppe verbinden wir das mit konkreten Aufgabenstellungen, etwa die Laufdistanz von Woche zu Woche zu steigern.
Ich denke, dass sich positionsabhängig andere Gruppen vergleichbare Aufgaben stellen.
So versuchen wir, körperlich auf einem guten Level zu bleiben.

Erzählt doch auch etwas über das Front Office und dessen Aufgaben innerhalb des Vereins.

Tettey: Das Front Office wurde vor etwas mehr als einem Jahr aus der Taufe gehoben. Dabei handelt es sich um eine kleine Gruppe aus Spielern und Coaches, die die Wünsche und Ziele unserer Herrenmannschaft formuliert und umsetzt.
Aufgabenbereiche sind beispielsweise Public Relations, Sponsoring und Players Development, bei dem es darum geht, neue Spieler zu gewinnen und weiterzuentwickeln, natürlich in enger Abstimmung mit dem Coaching Staff.
Außerdem formulieren wir im Front Office das ethische Leitbild der Mannschaft.
Ein Oversight stellt dabei sicher, dass unsere im Team beschlossenen Regelungen auch eingehalten werden.

Das Front Office hat darüber hinaus gemeinsam mit Headcoach Rick Holland einen Plan erarbeitet, wie man den Verein in den kommenden Jahren voranbringen könnte. Ein erster Erfolg auf diesem Weg ist die schon erwähnte Kooperation mit der Footballmannschaft aus Baltimore.

Was erwartet ihr von der Saison 2021 ?

Jason: Wirklich viel erwarte ich persönlich tatsächlich nicht.
Ich hoffe, dass wir in einigen Wochen trainieren können und auch einige Freundschaftsspiele austragen werden. An eine reguläre Saison vermag ich nicht wirklich zu glauben.
Ich möchte meinen Teammates wieder Auge in Auge gegenüberstehen, ein Stück weit wieder am sozialen Leben teilhaben, auch wenn es nur einige Stunden pro Woche sind, die wir im Training zusammen verbringen.
Insofern sind meine Erwartungen an die Saison nicht allzu groß, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Tettey: Die Saison 2021 ist für uns als Mannschaft eine große Chance.
Wir haben die Möglichkeit, in der Oberliga zu spielen und uns gegen die dortigen Mannschaften zu beweisen. Wir sind ehrgeizig, daher bin ich überzeugt, dass wir in der Liga konkurrenzfähig sein werden.

Jason, Tettey, vielen Dank für dieses Gespräch.