Rund 300 Footballfans erlebten einen echten Super-Sunday im Herbert-Dröse-Stadion.
Erst landete Hanaus U-19 im Mainderby gegen Frankfurt Universe mit 58:2 einen Kantersieg, dann setzte das Seniorenteam mit 27:7 gegen den Meisterfavoriten Wetzlar noch einen obendrauf.
„Ein toller Tag, es hat einfach alles gepasst“, freute sich dann auch Hanaus Pressesprecher Achim Korn nach den beiden klaren Siegen.
Das Spiel der U-19 war bereits früh entschieden. Zu überzeugend agierte der Hornets-Nachwuchs vor heimischem Publikum – der Saisonauftakt der ersten Mannschaft blieb dagegen lange Zeit spannend.
Im Gegensatz zum letzten Jahr zeigen sich die Hornets von Beginn an hellwach.
Mit den ersten drei Läufen markieren die Gastgeber den ersten Firstdown des Spiels. Beim Versuch, durch die Luft zum Erfolg zu kommen, scheitern die Hornissen allerdings – das Ei wird von Wetzlar abgefangen.
Durch eine starke Hanauer Defenseleistung bleibt auch der erste Drive der Domstädter ohne Punkte.
Dann marschiert der Hanauer Neuzugang und Rookie Mirko Chase mit einem 10yard-Lauf zum neuen Firstdown für die Hornets. Ugur Mersin lässt mit einem Doppelschlag zwei weitere Firstdowns folgen.
Chase wieselt wieder über das Feld, und Hanau steht kurz vor der Endzone der Wölfe. Joachim Seifert ist es dann vorbehalten, mit einem 12yard-Lauf die 6:0-Führung zu erzielen. Den fälligen Extrapunkt versemmeln die Hornets.
Wetzlar kann aus dem folgenden Ballbesitz kein Kapital schlagen.
Hanaus Offense, die sich ansonsten in bestechender Form präsentierte, leitet mit einem folgenschweren Fehler die 6:7-Führung der Wölfe ein: Wetzlar gelingt es, einen Hanauer Punt zu blocken. Das Ei trudelt in die Endzone und wird von einem Wetzlarer Spieler gesichert. Touchdown und Ausgleich für Wetzlar. Mit verwandeltem Extrakick gehen die Gäste in Front.
Es entwickelt sich ein Schlagabtausch zweier Teams, die sich mit offenem Visier gegenüber stehen.
Immer wieder attackieren die Hornets gekonnt mit Laufspiel über Ugur Mersin, Joachim Seifert und Mirko Chase. Die erneute Hanauer 14:7 Führung, diesmal durch Ugur Mersin und gelungener Conversion durch Pascal Mahr, ist die logische Konsequenz.
Bis zur Pause sichert die glänzend eingestellte Hanauer Defense unter anderem durch Tackles von Marc Bucher oder einem abgefangenen Pass von Noel Mausehund die Führung.
In der zweiten Halbzeit bestimmt Hanau weiter das Geschehen.
Lucas Bollendorf und Giancarlo Serio stoppen Wetzlars Angreifer mit einem sehenswerten Gangtackle. Phillip Staarfänger zwingt Wetzlar mit einem Solotackle zum Punt.
Johannes Röhrig schnappt sich das Ei und trägt es über das gesamte Spielfeld zum 20:7 in die Endzone der Wölfe. Staarfänger erhöht mit Extrakick auf den 21:7 Zwischenstand.
Wetzlar nimmt den folgenden KickOff auf, wird aber von Richard Nelson hart getackelt und verliert den Ball. Nelson reagiert gedankenschnell und sichert den Ball zum erneuten Hanauer Ballbesitz.
Wetzlar definiert sich zwischenzeitlich fast nur über Laufspiel, wird darin immer stärker und drängt auf den Anschlusstreffer. Marc Bucher hält mit einem Tackle in Wrestlingmanier dagegen.
Hanaus Passverteidigung steht und zwingt Wetzlar dazu, das Laufspiel beizubehalten. Hanaus Defense steht wie aus einem Guss auf dem Feld. Ugur Mersin wird immer wieder durch sensationelle Blocks von Joachim Seifert ín Szene gesetzt und markiert mit einem weiteren Touchdown den Endstand von 27:7.
Die Überraschung des Tages war aus Hanauer Sicht Mirko Chase.
„Das war mein allererstes Footballspiel überhaupt“, erklärte der dann nach dem verdienten Sieg einem verdutzten Hanauer Pressesprecher.
„Wetzlar war bis heute das Team, das gejagt wurde. Jetzt sind wir diejenigen, die gejagt werden“, bringt es Linecoach Dino Poljak mit Stolz nach der Begegnung auf den Nenner.
„Auf der Road of Victory haben wir heute einen von zehn Schritten gemacht. Wir müssen weiter hart arbeiten“, nimmt Offensecoach Thommy Erdmenger seine Offense weiter in die Pflicht.
Während die Hornets in der letzten Saison am Ende eines Spiels oft müde wirkten, präsentierte sich die Myers-Truppe heute über das gesamte Spiel frisch und austrainiert:
„Das war heute eine Klasse Leistung“ lobte der Amerikaner. „Die Dinge, die ihr im Training so hasst, haben euch heute den Erfolg gebracht“, grinste er nach der Partie im Hinblick auf das gefürchtete Treppenlaufen auf der Hanauer Gegentribüne. „Ansonsten haben wir das Spiel heute gewonnen, weil wir Biss gezeigt haben, weil wir den Sieg unbedingt wollten und weil wir unseren Gameplan nahezu zu hundert Prozent durchziehen konnten.
Ich bin stolz auf das Team ! Heute freuen wir uns und werden feiern.
Danach beginnt die Arbeit für das nächste Spiel. Koblenz ist als Aufsteiger schwer einzuschätzen. Auch hier müssen wir konzentriert auftreten“, blickt der Hornetsheadcoach bereits dem nächsten Wochenende und dem Auswärtsspiel gegen die Red Knights entgegen.
Text: Achim Korn
Fotos: BLURRED PICS (Dagmar & Ilja Peer Tripp)
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