Anlässlich des C-Jugend-Turniertages am vergangenen Samstag (04. Juni 2016) veranstaltete Frankfurt Universe einen American Game Day. Das Catering war deutlich erweitert, es gab einen Verkaufstand für Football-Equipment und Fanartikel – und Tiny, die obligatorische überdimensionale Puppe aus Galaxy-Zeiten durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.
Gespielt wurde in Rüsselsheim, wo früher die Rüsselsheim Razorbacks in der GFL zu Hause waren.
Im ersten Spiel trafen die Gastgeber auf den bislang unbesiegten Tabellenführer, die Hanau Hornets. Der erste Hanauer Drive wurde von der Universe gestoppt und Hanau musste punten. Doch ein Frankfurter Spieler konnte beim Return den Ball nicht festhalten und Jerry Weishaupt eroberte den Ball für Hanau zurück. Leider nutzten auch die Hornets diese Gelegenheit nicht und verloren den Ball wieder durch eine Interception.
Zum Glück hielt Hanaus Defense sehr stabil, an der Line kämpften Maximilian Krantz und Jamir Dominguez, welchem dann auch ein Quarterback-Sack gelang.
Als Linebacker räumten Weishaupt und Piter Minnemann auf. Minnemann, der – wie einige andere Hanauer Spieler heute beide Wege spielen musste – trug den Ball nach einem langen Lauf in die Frankfurter Endzone, wegen einer Strafe wurde dem Touchdown allerdings die Anerkennung verwehrt.
So blieb es Quarterback Christopher Jenner vorbehalten, den Ball in die Endzone zu tragen. Anschließend gelang ihm auch die Twopoint Conversion und Hanau führte 0:8.
So richtig ins Rollen kam an diesem Spieltag die Offense allerdings nicht, nur dank einer hellwachen Defense wurde Hanau im Spiel gehalten.
Bei einer weiteren Interception konnte QB Jenner dann gerade noch den Return-Touchdown durch Universe verhindern. Pech hatte Minnemann, dem auch ein weiterer Touchdown-Lauf aufgrund einer erneuten Strafe nicht anerkannt wurde.
Weishaupt fing dann einen langen Pass von Jenner in der Endzone zum 0:14.
In der Schlussphase zeigte Bastain Leibner in der Defense eine herausragende Leistung – er wehrte alle Frankfurter Angrifssbemühungen ab und sicherte den Spielstand von 0:14, mit dem das Spiel auch endete.
Im zweiten Spiel traf Hanau auf die Frankfurt Pirates, die sie im Hinspiel noch deutlich besiegen konnten.
Doch heute hatten sich die Pirates sehr gut auf die Hornets eingestellt und sich mit einem sehr starken US-Spieler zusätzlich verstärkt.
Gleich zu Beginn des Spiels warf QB Jenner eine Interception, doch die Hanauer Defense – allen voran Minnemann, Leibner und Weishaupt – hielt zunächst stand.
Die Offense allerdings fand weiterhin nicht ins Spiel, es ging einfach nicht voran.
An der eigenen 20-Yard-Line und 10yards bis zum neuen Firstdown entschieden die coaches, den vierten Versuch auszuspielen anstatt zu punten. Was drei Mal schon nicht funktioniert hatte, gelang auch beim vierten Mal nicht, und das Angriffsrecht wechselte gefährlich nahe vor der eigenen Endzone.
Diese Einladung ließen sich die Pirates nicht entgehen, und der starke US-Spieler trug den Ball zum Touchdown. Auch die Two-Point-conversion gelang, Frankfurt führte 8:0.
Dieser Rückstand war für die Hanauer Spieler und die Sideline eine völlig ungewohnte Situation, mit der sie erkennbar nicht zurechtkamen.
Symptomatisch dafür war eine Szene kurz vor Ende der ersten Spielhälfte:
Hanau kam bis dicht an die Frankfurter Endzone, die Schiedsrichter zeigten an, dass nur noch 1:42 Minuten zu spielen wären. Doch anstelle durch Timeouts die Spielzeit anzuhalten, verrann diese kostbare Zeit sinnlos, und die Referees pfiffen zur Halbzeit.
Nach der Halbzeit musste Krantz verletzt ausscheiden, damit fehlte in der ohnehin schon dezimierten Line ein weiterer wichtiger Spieler.
Minnemann und Jenner versuchten immer wieder durch Läufe, den Ball nach vorne zu bringen, doch entweder wurden sie von den Frankfurtern gestoppt oder ihre Raumgewinne wurden durch zahlreiche Strafen zunichte gemacht.
Kurz vor Ende wurde es dann noch einmal spannend, als Weishaupt den vierten Versuch der Pirates kurz vor dem nächsten Firstdown stoppte und Hanau noch einmal in Ballbesitz kam.
Doch auch diese Chance konnte nicht genutzt werden und so waren die Pirates am Ende mit 8:0 die verdienten Sieger.
Schlußendlich bleibt die Erkenntnis, dass die Frankfurter coaches die richtigen Konsequenzen aus dem Hinspiel gezogen und eine Spielstrategie entwickelt hatten, dem die Hanauer nichts entgegensetzen konnten.
Im letzten Spiel besiegten im Frankfurter Derby die Pirates die Universe mit 8:6.
Da die Hornets aufgrund des direkten Vergleichs die Tabellenführung verteidigen konnten, liegt es weiterhin in ihrer eigenen Hand, mit zwei weiteren Siegen die Meisterschaft zu sichern.
Bedingung ist allerdings, dass alle Beteiligten die richtigen Lehren aus dieser ersten Niederlage ziehen.
Text: Holger Weishaupt
Fotos: Frank Reinhart
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