Sonntag, 21. Mai 2017:
Pünktlich um 14:00 Uhr erfolgt der Anpfiff zu einer denkwürdigen GFLJ-Partie, an die sich alle, die dabei waren, noch lange Zeit erinnern werden.
Der KickOff erfolgt durch die Diamonds, die Hornets returnen den Ball bis zur 30yard-Line und kommen mit einem Laufspielzug bis zur Mittellinie, doch dort ist Endstation. Hanau muss punten.
Es ist ein sehr guter Punt. Die Gastgeber müssen an der eigenen 12yard-Line starten, und ihr Drive findet ein jähes Ende durch einen sensationellen Interception-Touchdown von Simon Domes.
Die Two-Point-Conversion misslingt zwar, aber die Hornets liegen mit 0:6 in Führung.
Überhaupt ist Simon Domes DER überragende Defensespieler der heutigen Begegnung, nicht nur wegen seiner Interception – auch sonst ist er ständig „am Mann“.
Die Hornissen erhalten im ersten Quarter noch einmal das Angriffsrecht. Los gehts an der eigenen 25yard-Line, Quarterback Louis Jacob wirft einen Traumpass auf Justin Jüngling, der Hanau an die 32yard-Line der Gastgeber katapultiert. Dann zeigt die Heinerstädter Defense ihr ganzes Können und fängt ihrerseits den Ball ab – Interception.
Das zweite Quarter beginnt mit einem Drive der Diamonds, der zum 6:6-Ausgleich führt. Der Extrapunkt ist nicht gut.
Die Hornissen antworten schnell. Jacob wirft einen Monsterpass auf Justin Jüngling, und der läuft über das ganze Feld zum Touchdown. Die Two-Point-Conversion schlägt erneut fehl, aber die Gäste haben die Führung zurückerobert – es steht 6:12 für Hanau.
Postwendend schlägt Darmstadt zurück, auch deren nächster Drive ist erfolgreich. Dank Touchdown und verwandeltem Extrapunkt lautet der Spielstand nun 13:12.
In den nächsten beiden Drives können die Hornissen nicht punkten, stattdessen bringen die Diamonds die nächsten Punkte aufs Scoreboard. Nach einem sehr guten Return bis an die Hanauer „Red Zone“ überwinden sie rasch die letzten Yards bis in die Endzone. Der Extrapunktversuch misslingt , es bleibt beim 19:12.
Die Aufholjagd der Hornets beginnt an der Mittellinie. David Minnemann trägt den Ball bis zur 38yard-Line, und ein weiterer Touchdown-Pass auf Jüngling bringt die Gäste auf 19:18 heran.
Der Two-Point-Conversion von Minnemann wird von den Referees die Anerkennung verwehrt, und die Diamonds gehen mit der denkbar knappsten Führung von einem Punkt in die Halbzeitpause.
Die Hornets starten sehr viel besser ins dritte Quarter als die Südhessen, deren erster Drive nichts Zählbares auf die Anzeigetafel bringt.
Ganz anders Hanau: Einmal mehr wirft Jacob, der heute über sich hinauswächst, einen Traumpass auf Jüngling, der die Endzone erstürmt und den Punktestand der Gäste auf 19:24 hochschraubt.
Die Two-Point-Conversion allerdings will heute einfach nicht gelingen…
Die Hornets kicken – und können den Ball für sich behaupten !
So bricht direkt der nächste Hornissenangriff über die Diamonds herein, Jacob zirkelt in gewohnter Manier Pässe auf Tobias Kania und Jüngling, und schon wieder heisst es „Touchdown“!
Diesmal klappt es auch mit der Two-Point-Conversion.
Der Mann an der Anzeigentafel gerät langsam ins Schwitzen:
19:32 lautet der neue Spielstand.
Erst zwei Drives später, kurz vor Ende des dritten Quarters, erwachen die Diamonds aus ihrer Schockstarre und verkürzen auf 26:32, auch der Extrapunkt ist gut.
Das vierte Quarter beginnt mit einem weiteren Hornissen-Angriff.
Mit Pässen auf Kania und Marcel Herrmann geht es abermals schnurstracks in die Endzone der Hausherren. Zwar misslingt die Two-Point-Conversion, doch die Hanauer Führung scheint mit 26:38 doch recht komfortabel zu sein.
Aber die Diamonds geben sich nicht geschlagen und starten eine wilde Aufholjagd. Sie punkten ebenfalls im nächsten Drive, der erfolgreiche Extrapunktversuch läßt den Gäste-Vorsprung auf 33:38 schrumpfen.
Die Hornissen müssen an der eigenen 18yard-Line starten, und dieses Mal schlägt ihr Coup fehl. Darmstadt kann sich den Ball per Interception schnappen und damit die Hornets-Offense stoppen.
Das Unglück nimmt seinen Lauf. Den Diamonds gelingt ein weiterer Touchdown samt Extrapunkt, und nun liegen sie mit 40:38 in Führung…
Der letzte Hanauer Drive wird dieses Spiel entscheiden, soviel ist sicher. Viel Zeit bleibt nicht mehr auf der Uhr.
Ein Pass auf Jüngling und dessen guter Lauf bringt die Gäste bis 30 Yards vor die Endzone der Diamonds. Ein Pass auf Herrmann – nun sind nur noch neun Yards zu gehen.
Bei verbleibenden zwei Sekunden auf der Spieluhr sind die Hornets nur noch zwei Yards von der Endzone entfernt… doch dann beenden ein Fehlstart der Hornets und der Schlußpfiff der Referees die Begegnung.
Die Darmstadt Diamonds gewinnen mit 40:38 ein Spiel, das zwei Sieger verdient gehabt hätte.
Nach dem Abpfiff sollen Tränen der Enttäuschung geflossen sein…
Die Teammanagerin Nicki Jacob findet nur lobende und aufbauende Worte für das Team:
„Es war ein wahnsinnig spannendes Match. Wir sind mit nur 25 spielfähigen Spielern angetreten, und das bei dieser Hitze ! Meine Jungs haben gezeigt, was sie können, und hätten diese Begegnung eigentlich gewinnen müssen. Sie sind wirklich nur an der Zeit gescheitert. Am Ende hat uns ein letzter Spielzug gefehlt. Nach dem Abpfiff waren natürlich alle Spieler am Boden zerstört. Sie sind meine Helden und werden es auch bleiben“.
Headcoach Tony Small zollt dem Team ebenfalls Anerkennung: „Die Jungs haben ALLES gegeben. Das war unser bisher bestes Spiel dieses Jahres. Wir Coaches sind sehr zufrieden mit der Leistung des Teams. Aber es ist eine harte Lehrzeit, uns fehlt noch die Erfahrung in dieser Spielklasse.“
Text: Dagmar Gluth-Tripp
Foto: Justin Jüngling ist schwer zu fassen (Archivbild)
– mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS –