Meisterschaftstraum in weite Ferne gerückt

Nach der Heimniederlage gegen den Titelaspiranten Trier Stampers benötigten die Hanau Hornets auswärts gegen die Bad Kreuznach Thunderbirds unbedingt einen Sieg, um sich das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Meistertitel zu bewahren.

In einer von den Verteidigungsreihen bestimmten Partie werden die Hornets gleich zu Beginn kalt erwischt. Während der erster Hanauer Drive ohne Punktgewinn endet, nutzen die Thunderbirds bereits ihre erste Chance und gehen mit 07 : 00 in Führung.

Hanau will antworten, aber die starke Defense der Gastgeber unterbindet das Laufspiel der Hornets konsequent und kontrolliert auch den Luftraum.
Doch auch der Gästeabwehr gelingt es, die Partie offen zu halten, und nachdem „Interceptor“ Richard Nelson – wie in jedem Spiel der bisherigen Saison – abermals zugeschlagen hat, erhält die Offense ihre nächste Chance auf Zählbares, lässt sie aber durch Raumverlust ungenutzt verstreichen.

Gegen Ende des ersten Quarters läuft bei den Hornets wenig zusammen. Sie kassieren viele Strafen, können aber immerhin einen weiteren Touchdown der Donnervögel verhindern. Deren Annäherung an die Hanauer Endzone reicht aber für ein Fieldgoal zum 10 : 00.

Das zweite Quarter beginnt mit einem Hanauer Offensivfeuerwerk.
Chris Dupree und Jamel Hinton sowie Quarterback Jasper Small kämpfen sich per Laufspiel bis an die 9-yard-Line der Hausherren vor. Dann packen die Hornets einen wunderschönen Trickspielzug aus: Small wirft einen Pass auf seinen Tight End Tyrone Martinek, und der passt auf Pascal Mahr zum Touchdown. Ein Referee ist jedoch der Meinung, es hätte bei diesem Spielzug einen illegalen Vorwärtspass gegeben – der Touchdown zählt nicht.

Im Gegenzug punktet Bad Kreuznach erneut und zieht mit 17 : 00 davon. Danach stehen beide Defensereihen so gut, dass weder die Hornets noch die Thunderbirds Punkte auf das Scoreboard bringen. Mit 17 : 00 geht es in die Halbzeitpause.

Die Hornets starten sehr entschlossen ins dritte Quarter. Ihre Defense lässt der Thunderbirds-Offense keine Chance. Dann schlägt Hanau in Gestalt von Hinton zu, der mit dem Ball in die Endzone donnert. Aber auch dieser Touchdown findet keine Gnade vor den Augen der Referees – der Ballträger soll während seines Laufes mit einem Fuß im Aus gewesen sein.
Der Drive endet mit einer Interception. Bad Kreuznach ist zwar im Angriff – aber direkt an der eigenen Endzone. Das rächt sich – die Hornets-Defense drängt die Bad Kreuznacher nach hinten, und Georg Binder bringt den Ballträger in der eigenen Endzone zu Boden. Der Safety bedeutet die ersten beiden Punkte für Hanau. Der neue Spielstand lautet 17 : 02.

Die Offense rennt abermals vergeblich gegen das Kreuznacher Bollwerk an, während die Defense Geschmack am Punktesammeln bekommen hat. Kevin Posey fängt eine Interception und schafft es mit dem Ball bis in die Endzone. Ein Touchdown, ein „Pick Six“ !
Posey jubelt, aber er freut sich zu früh – die Schiedsrichter erkennen auf einen „Block in the Back“ gesehen haben, so daß auch dem dritten Hanauer Touchdown die Anerkennung verwehrt bleibt.

Weitere Punkte werden im dritten Quarter nicht verteilt, mit 17 : 02 geht das Spiel ins vierte und letzte Quarter.

Die Defense der Hornets ist nun fast unüberwindbar. Sie erzwingt einen Punt der Hausherren ohne ein First Down und bringt die Hanauer Angreifer wieder auf den Platz. Diese bewegen den Ball jetzt variabler über das Spielfeld. Nach einem Pass auf Martinek und einem guten Lauf von Ugur Mersin gebührt dem unermüdlich kämpfenden Hinton die Ehre, den ersten gültigen Touchdown der Gäste zu erzielen. Die Two-Point-Conversion gelingt leider nicht, somit bleibt es bei 17 : 08.

Den Schlusspunkt unter die Partie setzen allerdings die Hausherren, die es zwar dank der überragenden Hanauer Defense nicht mehr in die Endzone schaffen, aber immerhin noch ein Fieldgoal erzielen können. Mit dem Spielstand von 20 : 08 wird die Partie abgepfiffen.

Routinier Heiko Leichsnering schildert seine Sicht der Geschehnisse:
„Unsere Offense hat es heute leider nicht geschafft, ihr Spiel wie geplant aufzuziehen. Es sind ihr zu viele kleine Fehler unterlaufen.
Meine Abteilung, die Defense, hat den Start komplett verschlafen. Aber dann haben wir uns immer besser in das Spiel hineingekämpft. Meine Jungs haben sich so abgearbeitet, dass Sie mir zeitweise wirklich leid getan haben.
Wir haben weiterhin ein Ziel: Wir wollen unserer Offense so viel Spielzeit wie irgend möglich verschaffen.“
Nach einer kurzen, nachdenklichen Pause fügt er hinzu:
„Es ist der völlig falsche Zeitpunkt, um den Kopf hängen zu lassen oder gar aufzugeben. Wir müssen schleunigst aus unserem Loch herauskommen.
Wir haben noch vier Spiele vor uns und können noch jede Menge Punkte sammeln“, spricht der Mann mit dem großen Kämpferherzen.

Text:
Dagmar Gluth – Tripp
Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung von BLURRED PICS

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