Rittersturz in Koblenz

„Das war nicht einfach und ein hartes Stück Arbeit“, meinte Hanaus Headcoach Michael Myers nach dem am Ende doch überzeugenden 35:0 – Sieg der Hornets bei den Koblenz Red Knights.

Die Hornets erwischen einen Auftakt nach Maß und gehen bereits nach wenigen Sekunden mit 6:0 in Führung – Baibun Bünnecke nimmt den Kick Off der Gastgeber auf und trägt das Ei über achtzig yards zum Touchdown in die Koblenzer Endzone. Den Extrakick können die Hornets jedoch nicht verwandeln.

Und auch die Hanauer Defense zeigt bereits beim ersten Drive der Hausherren, dass mit ihr heute nicht zu spaßen ist – als das Angriffsrecht wechselt, stehen die Red Knights mit sechs yards Raumverlust da.

Hanau wieder mit Drang nach vorne. Durch Läufe von Mirko Chase und Jojo Seifert geht es Richtung Koblenzer Endzone. Die Hornets versuchen ein Fieldgoal aus 25yards, versemmeln den Kick aber.

Die Gastgeber finden nun besser ins Spiel. Per Lauf und per Paß können die Red Knights jeweils First Downs erzielen. Als der Angriff der Knights zum Erliegen kommt, versucht Koblenz ebenfalls ein Fieldgoal, das aber von den Hanauer Defendern geblockt wird.

Der wieder glänzend aufgelegte Mirko Chase wieselt über das Feld und kann erst kurz vor der Endzone der Gastgeber gestoppt werden – vier Versuche für Hanau, um zu erhöhen.
Die Hornets können diese Chance jedoch nicht nutzen – es bleibt beim 6:0 aus Hanauer Sicht.

In Hanaus Defense pflügen Lucas Bollendorf und Marc Bucher förmlich durch die Koblenzer Angreifer und halten unter den Runningbacks des Gegners reichlich Ernte.

Hanaus Offenseline zeigt weiterhin eine starke Leistung und blockt die Wege für Hanaus Laufspiel frei. Marc Bader profitiert davon und erzielt mit einem 8-yard-Lauf den nächsten Hanauer Touchdown. Pascal Mahr markiert mit seiner gelungenen Conversion den 14:0 Halbzeitstand.

Trotz der Hanauer Führung zeigt sich Michael Myers nicht ganz zufrieden:
“Wir machen nicht genug aus unseren Chancen“, moniert er zu Recht.

Dass mit den Hornets heute nicht gut Kirschen essen ist, stellt Lucas Bollendorf auch nach Wiederanpfiff mit einem Solotackle unter Beweis.

Im Angriff erhält Chase jetzt Unterstützung durch Michael Kalibe für dessen Vorwärtsdrang auch drei Koblenzer Spieler kein Hindernis bedeuten.

Mirko Chase dagegen wird kurze Zeit später zur tragischen Figur.
Mit einem Lauf über 15 yards trägt er den Ball in die Endzone – doch eine Strafe gegen Hanau macht die Hoffnung auf einen Touchdown zunichte.
Im nächsten Spielzug landet Chase erneut in der Endzone aber wieder wird der Touchdown wegen einer Strafe aberkannt.
Hanau versucht ein drittes Mal, über Chase die Führung auszubauen. Und tatsächlich gelingt es dem Hanauer Neuzugang ein drittes Mal, sich mit einem fulminanten Lauf in Endzone zu kämpfen – und zum dritten Mal in Folge verhindert eine Strafe gegen die Hornissen den Touchdown.
Hanau versucht es nun mit einem Fieldgoal, aber der Kick segelt am Gestänge vorbei.

Hanau lässt sich nicht beirren, attackiert unermüdlich die Koblenzer Endzone.
Ein Paß von Tyrone Martinek auf Ugur Mersin bringt die ersehnte 20:0 – Führung für die Gäste. Auch der fällige Extrakick durch Phillip Staarfänger ist gut.

Hanaus Defense hält das Koblenzer Angriffsspiel unter Kontrolle – die Red Knights müssen punten.
Wieder nimmt Baibun Bünnecke das Ei auf und wieder gelingt ihm ein Sprint über das gesamte Feld zum 27:0. Phillip Staarfänger bleibt es vorbehalten, per Kick auf 28:0 zu erhöhen.

Koblenz steckt nicht auf, zeigt sich bis zum Schluß kampfeslustig und entschlossen.
Lucas Bollendorf kann einen Koblenzer Fumble recovern und Hanau kurz vor Schluß der Partie das Angriffsrecht sichern.
Michael Kalibe per Touchdown und Staarfänger per Kick erhöhen auf 35:0.

Mit seiner Interception Sekunden vor Schluß macht Staarfänger den Sack dann endgültig zu. Hanau kniet ab, und mit dem Schlußpfiff steht fest:
Die Hornets sind Tabellenführer !

„In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, konzentriert zu spielen und unsere Chancen konsequent zu nutzen. Wir haben zu viele Geschenke verteilt, das darf uns nicht noch einmal passieren ! Drei Touchdowns wurden uns aberkannt – auch diese unnötigen Strafen müssen wir in Zukunft unbedingt vermeiden.
In der zweiten Halbzeit haben wir unseren Gameplan durchgezogen und schlußendlich auch verdient gewonnen“, zieht Hanaus Headcoach Michael Myers eine Bilanz mit Licht und Schatten.

Hornets Pressesprecher Achim Korn betont demgegenüber:
„Ja, nicht alles ist so gelaufen, wie es sollte, aber im Gegensatz zu früher sind wir nicht in Panik verfallen. Wir haben an uns geglaubt. Die Spieler haben sich gegenseitig unterstützt und motiviert. Den Coaches ist es gelungen, ein echtes Team aufzubauen, in dem einer für den anderen durchs Feuer geht. Da kann etwas ganz Großes heranwachsen !“

Auch von der U19 der Hornets gibt es überaus Erfreuliches zu berichten:
Am Vortag des Herrenspiels siegte Hanaus Nachwuch mit 62:10 bei den Frankfurt Pirates und konnte mit dem zweiten Kantersieg der Saison die Tabellenführung in der Jugendregionalliga weiter ausbauen.
„Es macht einfach Spaß mit den Jungs“ meinten unisono die Trainer Tony Small und Fritz Staarfänger, denen es längst gelungen ist, aus einem Aufsteiger einen Titelaspiranten in der Jugendregionalliga zu formen. Sollte das Kunststück gelingen, dieses Jahr die Meisterschale nach Hanau zu holen, würde die A-Jugend der Hornets im nächsten Jahr in der Jugendbundesliga spielen.

Am kommenden Sonntag, dem 22. Mai, kommt es erneut zu einem Derbytag im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion.
Während zunächst die U-19 auf die Frankfurt Pirates trifft (KickOff: 12 Uhr), will die erste Mannschaft die Tabellenführung ab 15:30 Uhr gegen die Rodgau Pioneers verteidigen.

„Da steht uns eine schwere Aufgabe bevor, auf die wir uns akribisch vorbereiten müssen.
Eines steht jedoch fest: Wir wollen genau da bleiben, wo wir jetzt sind“, grinst Myers, der mit seinem Trainergespann an einer Überraschung für die Pioneers feilen will.

Text: Achim Korn
Fotos: BLURRED PICS

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