Romeo machte den Unterschied

C-Jugendspieltag am 20.06.2015 in Marburg

Marburg sorgte als Gastgeber des letzten C – Jugendspieltages für perfekte Bedingungen, denn die Spiele wurden im Georg-Gassmann Stadion ausgetragen. Dort spielt sonst die erste Mannschaft der Marburg Mercenaries in der Football-Bundesliga, und es war für die Jungs ein tolles Erlebnis, einmal in diesem schönen Stadion spielen zu dürfen.

Dieser Tag sollte die Entscheidung bringen, ob dieses Jahr Hanau oder Darmstadt die Hessenmeisterschaft für sich entscheiden würde.
Darmstadt besiegte im ersten Spiel erwartungsgemäß Marburg mit 19:8.
Herausragender Akteur bei den Diamonds war „Feriengast – Spieler“ Romeo Smith, der in den USA auf einer Middle-School Football spielt und in seinen Ferien derzeit in Darmstadt Freunde besucht. Allerdings wurde Smith im ersten Spiel aufgrund einer Tätlichkeit vom Platz gestellt, so daß er in der Begegnung gegen Hanau erst in der zweiten Hälfte ins Spielgeschehen eingreifen durfte.

Die Jugendleiterin Nicole Jacob hatte im Vorfeld alles getan, um für diesen entscheidenden Spieltag optimale Voraussetzungen zu schaffen. Da der Offense Coordinator Louis Jacob an einer Klassenfahrt nach Berlin teilnahm, hatte sie kurzerhand den Erfolgscoach der letzten Jahre Coach Q reaktiviert. Zudem wurde Defense Coordinator Steve Attipoe zusätzlich vom A-Jugend Coach Fritz Staarfänger unterstützt.

Auch ein fehlendes Trikot stellte kein Problem dar. Spielervater Uli Seibert stellte spontan sein blaues T-Shirt zur Verfügung, das Nicki mit der Spielernummer beklebte – und schon durfte auch Maximilian Krantz am Spiel teilnehmen.

Entsprechend vielversprechend verlief die erste Halbzeit gegen die Diamonds.
Quarterback Chris Jenner warf immer wieder sichere Pässe auf Mo-Machine, während die Defense den Darmstädter Angriffen souverän standhielt. Dabei verbuchten David Thomas und Piter Minnemann die meisten Tackles und sicherten so den verdienten Halbzeitstand von 0:0.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte gingen die Hornets sogar durch Simon Domes, dessen Lauf über das gesamte Feld erst in der Darmstädter Endzone endete, und einem Extrapunkt durch Mo-Machine mit 7:0 in Front.

Doch nun begann die Galavorstellung des Romeo Smith, der nur kurz nach der Hanauer Führung seinen ersten Touchdown für Darmstadt erlief. Der Extrapunktversuch der Diamonds scheiterte allerdings.
Beim nächsten Hanauer Angriff riss eben dieser Romeo Smith dem verdutzten Quarterback einfach den Ball aus den Händen und trug ihn in die Hanauer Endzone zurück – Darmstadt lag nun mit 7:12 vorne.

Aufopferungsvoll stemmten sich die Hornets der drohenden Niederlage entgegen, doch Smith spielte auch in der Verteidigung und wehrte immer wieder die Hanauer Passversuche ab. Er war es denn auch, der für den Endstand zum 7:18 sorgte und damit auch den Hanauer Träumen vom Hessenmeistertitel ein Ende setzte.

Nach dieser Enttäuschung hatte Marburg in der abschließenden Partie leichtes Spiel und trug gegen deprimierte Hornets dank dreier Touchdowns und einem Safety mit 20:0 den Sieg davon.

Kurze Aufregung gab es noch einmal, als Piter Minnemann, der eigentlich in der Defense spielt, als Receiver einen Ball fing und damit einen Touchdown erzielte. Die Marburger Sideline reklamierte lautstark, dass Minnemann mit seiner Nummer 53 kein passberechtigter Spieler sei, woraufhin der Touchdown aberkannt wurde.
Diese Regelauslegung ist zwar korrekt, doch hatte Minnemann bereits zuvor einige Pässe gefangen, ohne dass dies von den Schiedsrichtern beanstandet wurde.

Damit nicht genug musste Linebacker Jerry Weishaupt wenig später mit einer Schlüsselbein – und Schulterverletzung verletzt ausscheiden.

Nach dem Spiel gab Uli Bader bekannt, dass er aufgrund privater Verpflichtungen seine Footballkarriere zum jetzigen Zeitpunkt nicht würde fortsetzen können.
Nicole Jacob bedankte sich im Namen aller Hornets für seinen immer vorbildlichen Einsatz.
Uli ist jederzeit wieder herzlich im Team willkommen, sobald es seine Zeit erlaubt.

Damit beendeten die Hanau Hornets die U15 – Jugendlandesliga Mitte hinter Darmstadt auf dem zweiten Platz und mussten bei der Siegerehrung traurig zuschauen, wie Christian Freund den Diamonds den Pokal überreichte, den sie selbst so gerne gewonnen hätten.
Glückwunsch an dieser Stelle an die Darmstadt Diamonds.

(Text: Holger Weishaupt)