Nach zwei deutlichen Niederlagen in Folge melden sich Hanaus Footballhornissen im Kampf um den Klassenerhalt zurück.
Mit einem 6:6-Unentschieden gegen den Meisterschaftsfavoriten Rüsselsheim Crusaders verpassten die Brüder-Grimm-Städter nur knapp ein Hanauer Footballwunder.
„Das war ein Hammerspiel“, krächzte Hornetspressesprecher Achim Korn, der den verhinderten etatmässigen Stadionsprecher Holger Weishaupt am Mikrophon vertreten hatte, mit letzten Stimmreserven.
Von Beginn an entwickelt sich vor rund 300 Zuschauern ein offener Schlagabtausch der beiden Teams.
Bereits im ersten Quarter wird klar, dass diese Partie von den zwei stark agierenden Defensereihen bestimmt wird. Aber auch die beiden Angriffsformationen begeisterten mit spektakulären Aktionen die Fans aus beiden Lagern.
Im ersten Viertel bringen beide Teams allerdings nichts Zählbares auf die Anzeigetafel.
Im zweiten Quarter kommt Rüsselsheim der Hanauer Endzone bedrohlich nahe. Hanaus Defense hält stand. Rüsselsheim versenkt den Fieldgoalversuch und geht mit 0:3 in Führung.
Schockstarre bei den Hornetsfans im Stadion ! Sollte jetzt das von vielen befürchtete Debakel beginnen?
Doch Hanau zeigt sich von der Rüsselsheimer Führung unbeeindruckt. Immer wieder sorgen Marvin Dell, Sascha Baptist und Jojo Seifert mit fulminanten Läufen für Raumgewinn.
Zielstrebig geht’s für die Hornets Richtung Rüsselsheimer Endzone. Mit dem Pausenpfiff zirkelt Quarterback Richard Nelson einen weiten Paß zielgenau auf den in der Endzone lauernden Marvin Dell, der das Ei zur viel umjubelten Hanauer 6:3-Führung aus der Luft pflückt.
„Die erste Halbzeit war schon klasse. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir gespielt wie aus einem Guss. Kompliment an die Offenseline – die Jungs haben heute einen herausragenden Job gemacht“, lobt Headcoach Richard Nelson nach der Partie.
Im zweiten Durchgang präsentieren beide Teams weiter packenden und an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Oberligafootball.
Bei den Hornets werfen sich immer wieder Pierre-Ashley Mohr, Dominik Schuster und Andre Jones in die Rüsselsheimer Angriffe. Mehrmals klopfen beide Teams an der Endzone des Gegners an, werden aber durch Strafen immer wieder zurückgeworfen.
Rüsselsheim versucht es erneut mit einem Fieldgoal – mit Erfolg !
Zum Ende des dritten Quarters steht es 6:6.
Im vierten Quarter – mit wenigen verbleibenden Minuten bis zum Schlußpfiff – steht Hanau kurz vor der Rüsselsheimer Endzone. Im strömenden Hanauer Regen spielen die Hornets einen Versuch aus. Doch kurz vor Beginn des Spielzuges wechselt der Downmarker vom dritten auf den vierten Versuch.
„Ich war – wie viele andere im Stadion – der Meinung, es sei der dritte Versuch. Deshalb sind wir auf den Touchdown gegangen – sonst hätten wir natürlich ein Fieldgoal versucht“, erklärt Richard Nelson die Situation.
Leider schafft Hanau es nicht, den Touchdown zu erzielen.
„Das war heute unser bislang bestes Spiel. Rüsselsheim war der erwartet starke Gegner, aber wir haben Paroli geboten. Wir hatten – ebenso wie Rüsselsheim – die Chance auf den Sieg. Wir haben uns jetzt eindrucksvoll zurückgemeldet und es noch immer in der Hand, die Play Downs zu vermeiden.
Mit der Leistung des Teams bin ich voll und ganz zufrieden. Ich bin ohne Wenn und Aber einfach stolz auf die Jungs“, resümierte nach der Partie ein sichtlich erschöpfter, aber strahlender Richard Nelson.
Während die Hornets in ihrem vorletzten regulären Ligaspiel ihre Comebackqualitäten zeigten, erhielten die Rhein-Main Rockets zeitgleich bei der deutlichen 41:00-Niederlage in Wetzlar einen Dämpfer.
„Es ist so, wie ich sagte: Da ist noch alles offen. Gewinnen wir das Spiel in Kassel, muss Offenbach in den beiden Partien gegen Rüsselsheim mindestens einen Punkt holen, sonst geht es für die Rockets in die Play Downs“, rechnet Pressemann Korn vor.
Text: Achim Korn
Fotos: Ilja Peer Tripp / BLURRED PICS
horncrus2019_01k.jpg: Tim Marburger #40 und Marcel Pfannkuchen #26 schaffen eine Lücke für Richard Nelson #12
horncrus2019_02k.jpg: Marvin Dell #20 sorgte für den Hanauer Touchdown
horncrus2019_03k.jpg: Marcel Pfannkuchen #26 ist schwer zu stoppen
horncrus2019_04k.jpg: Joachim Seifert #44 mit fulminantem Antritt
Eine hochkonzentrierte Defense-Leistung war der Schlüssel zum Unentschieden:
horncrus2019_05k.jpg: Marvin Dell #20 und Michael Porter #23
horncrus2019_06k.jpg: Kevin Posey #24 und Marvin Dell #20
horncrus2019_07k.jpg: Andre Jones #46
horncrus2019_08k.jpg: Sascha Baptist #43 und Andre Jones #46
horncrus2019_09k.jpg: Melvin Hettrich #37, Joachim Seifert #44 und Andre Jones #46
horncrus2019_10k.jpg: Jubel nach überzeugender Leistung: Timo Bieber #4, Marc Peters #53 und Tim Marburger #40
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