„Wir haben heute alles gegeben, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wir haben toll gekämpft und eine super erste Halbzeit hingelegt. Jetzt gilt es, sich auf die Play Downs vorzubereiten“, meinte ein sichtlich erschöpfter Richard Nelson nach der dramatischen Partie in Kassel.
Nach einer 14:00-Führung mussten Hanaus Footballhornissen bei den titelambitionierten Kasselanern noch eine 20:14-Niederlage hinnehmen.
Beide Teams machen von Beginn an klar, dass sie den Sieg wollen.
Zwar bringen zunächst weder die Hornets noch die Titans Zählbares auf das Scoreboard, doch immer wieder setzen die Quarterbacks beider Teams im ersten Quarter Akzente.
Die Hornets finden immer besser ins Spiel. Hanaus Defense mit viel Druck auf Kassels Angreifer. Die Hausherren versuchen es mit langen Pässen, doch Eric Deffenbaugh kann eins ums andere Mal den Ball abklatschen.
Dann sind die Hornets auf einmal im Vorwärtsgang. Raumgewinn durch Marvin Dell und Marcel Pfannkuchen, Alexander Höhl marschiert zum First Down.
Nun versucht es Hanau durch die Luft. Marvin Dell fängt einen weiten Pass von Nelson und entert die Kasseler Endzone. Extrakick von Tim Marburger – und Hanau führt 7:0.
Kassel mit wütenden Angriffen, aber Hanau stemmt sich mit aller Kraft dagegen.
Die Hornets marschieren wieder Richtung Endzone und markieren durch einen Quarterback-Sneak von Richard Nelson sowie dem verwandelten Extrakick von Marburger die 14:0-Halbzeitführung.
Werden die mit kleinem Kader angereisten Hornets das Tempo in der zweiten Halbzeit durchhalten können?
Mittlerweile spielen viele der Hanauer Akteure zwei Wege und stehen fast durchgängig auf dem Feld.
Die Titans setzen im Angriff vor allem durch den Quarterback Felix Heußner die Akzente:
„Das ist ein Spielertyp, den du einfach nicht unter Kontrolle kriegst“, erklärt Hanaus Pressesprecher Achim Korn.
Die Hornets durchaus weiterhin mit Chancen, aber die letzten Meter zur Kasseler Endzone scheinen wie vernagelt.
Kassel kann dagegen mit einem Lauf den 6:14-Anschluss markieren.
Im letzten Viertel weiterhin ein offener Schlagabtausch.
Hanau will die Entscheidung und den dritten Touchdown. Kassel stemmt sich dagegen und kommt über den agilen Heußner immer wieder zu Chancen.
Mit einem Pass in die Endzone verkürzen die Nordhessen auf 12:14, der Extrakick wird nicht verwandelt.
Hanau sehnt den Schlusspfiff herbei. Bei diesem Ergebnis hätte Lokalrivale Offenbach wieder die rote Laterne.
Doch kurz vor Spielende, mit weniger als einer Minute auf der Spieluhr, zirkelt Heußner einen weiten Paß in die Hanauer Endzone, Anton Brinner greift zu – Touchdown!
Auch die Two-Point-Conversion gelingt.
Kassel schickt mit dem 20:14-Endstand die Hanau Hornets in die Play Downs.
Wahrscheinlicher Gegner: Die Neuwied Raiders.
„Wir haben heute wieder ein gutes Spiel gezeigt. Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt, am Ende war der Footballgott gegen uns.
Jeder ist heute über seine Grenze hinaus gegangen. Ich bin stolz auf dieses Team. Egal, wer in der Relegation auf uns trifft: Mit dieser Leistung und diesem Team werden wir nicht absteigen“, stellt Nelson nach der Partie klar.
Text: Achim Korn
Foto: BLURRED PICS / Ilja Peer Tripp
(Kassels Anton Brinner versetzt Hanau 45 Sekunden vor Spielende den entscheidenden Nackenschlag.)